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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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493Von Metastasio zu Goldoni Zauberinsel-Exotik interessierten Publikumsgeschmacks. Das aus Homers Odyssee und der daran anschließenden Tradition bekannte Thema der Irrfahrten von Odys- seus und seines ihn suchenden Sohnes wird hier besonders beeindruckend mit fan- tastischen Meeres- und Zauberszenen ausgeschmückt, wie z.B. die zweite Szene des zweiten Aktes, in der Circe die Alpträume der Unterwelt wachruft: Dall’orrido soggiorno Delle cimmerie grotte Sorgete al cenno mio, Voi, dell’eterna notte Fantasmi di terror, Prole funesta! Zu einem ebenso höfischen Anlass, nämlich der bereits erwähnten Verlobung von Erzherzogin Maria Josepha (1751–67) mit Ferdinand IV. von Neapel, wird am 5. Oktober 1767 Coltellinis Amore e Psiche. Opera in der Vertonung von Florian Leo- pold Gassmann (1729 –74) im Burgtheater aufgeführt. Nach Alcide negli Orti Esperidi. Dramma per musica, das bereits am 2. Juni 1764 in der Vertonung von Gian Francesco de Majo (1732–70) in Wien gespielt wird, und den bereits oben erwähnten Werken werden in Wien noch Coltellinis Piramo e Tisbe 1768 mit der Musik von Hasse und 1771 Il filosofo innamorato, eine weitere Bearbei- tung nach Goldoni, in der Vertonung von Gassmann aufgeführt. Zur eben erwähnten Verlobung von Maria Josepha mit Ferdinand von Neapel wird schon am 12. September 1767 im aufwändig umgebauten Schlosstheater von Schönbrunn Il marchese villano. Dramma giocoso per musica von Pietro Chiari (1711– 85) in der Vertonung von Galuppi gespielt, das 1762 erstmals in Venedig und im Jahr zuvor in Prag aufgeführt wurde.829 Auch unter den neuen Verhältnissen des aufgeklärten Hofes überleben durchaus marginale Formen der Enkomiastik, die sich auf Grund der geänderten Wertvor- stellungen nun einer anderen Metaphorik bedienen müssen. Eine der auf diesem Gebiet prominentesten Gestalten ist während der Regierung von Karl VI. und Ma- ria Theresia ohne Zweifel der aus Udine stammende Daniele Florio (1710 –89), der 1734 mit seinem Bruder Francesco erstmals nach Wien kommt. Er begegnet hier einigen aus dem Veneto stammenden Intellektuellen wie dem bereits erwähnten In- genieur Giangiacomo Marinoni, dem Archäologen Giuseppe Bartoli sowie Antonio 829 Il marchese villano wird außerdem von 1. Juni 1776 bis 20. Januar 1777 im Burgtheater gespielt.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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