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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Page - 533 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I

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533Die Drucker italienischer Werke Der Betrieb der Cosmerovischen Officin war ein sehr reger, das Geschäft ein ausgebreitetes. Noch heute setzt es uns in Staunen, wie viele Drucke derselben in den Bibliotheken vorhanden sind, und kein Wiener Buchdrucker, weder vor noch nach ihm bis auf Trattner, kann deshalb ihm an die Seite gesetzt werden.929 Bei seinem Tod 1674 übernimmt die Witwe Susanna Christina Cosmerovius ge- meinsam mit ihrem Sohn Johann Christoph den Betrieb. Der 1656 in Wien gebo- rene Johann Christoph Cosmerovius studiert bei den Jesuiten und erlernt das Hand- werk in der Offizin seines Vaters, die er einige Jahre leitet und die bei seinem Tod 1685 an seine Mutter Susanna Christina zurückfällt, welche sie bis 1702 führt. Bis 1715 trägt der Betrieb dann die Bezeichnung Cosmerovische Erben.930 Der 1649–75 tätige Johann Jakob Kürner d.Ä. entstammt ebenfalls einer nach Wien zugewanderten Druckerfamilie, die ursprünglich in Salzburg ihre erste Dru- ckerei gründet. Sein Vater Georg Kürner geht 1632 nach Linz und 1635 nach Augs- burg, während Johann Jakob 1648 in die Offizin Gelbhaar eintritt und 1649 die Witwe Judith Gelbhaar heiratet. Als Nachfolger in einer gut etablierten Firma hin- terlässt Kürner bei seinem Tod 1675 ein beträchtliches Vermögen. Kürners Tochter Anna Franziska Theresia heiratet den Drucker Leopold Voigt. Sein 1653 geborener Sohn Johann Jakob d.J. ehelicht seinerseits Maria Susanna Cosmerovius, die Tochter von Matthäus und Susanna Christina Cosmerovius, was die für die Zeit typischen engen familiären Bindungen innerhalb eines Gewerbes zeigt. Er übernimmt 1675 den väterlichen Betrieb und führt ihn als Universitätsbuchdrucker bis zu seinem Tod 1729. Aus dieser Firma geht später die Druckerei Kurzböck hervor. Der um 1650 geborene Leopold Voigt druckt ab 1670 in seiner Offizin im Je- suitenhaus am Dominikanerplatz. Nach seinem Tod 1706 übernimmt seine Witwe Anna Franziska Theresia, die Schwester von J. J. Kürner d.J., den Betrieb, den nach ihrem Tod 1711 bis 1723 ihr jüngerer Sohn Ignaz Dominik, danach dessen Witwe Maria Theresia bis 1740 weiter führen. Der 1663–78 in Wien tätige und vor allem für den Bereich der Zeitungen bedeu- tende Drucker Johann Baptist Hacque übersiedelt kurz nach 1660 aus Amsterdam, wo er um 1634 geboren wurde, nach Wien: 929 Mayer: Wiens Buchdrucker-Geschichte. Erster Band, 1482–1682, S. 235. ^ 930 Vgl. zur Rolle der Frauen und Witwen der Wiener Drucker Helga Hofmann-Weinberger: Die Witwen oder: Frauen im (österreichischen) Buchdruck. In: Helga Klösch-Melliwa et al. (Hg.): kolloquiA. Frauen- bezogene/feministische Dokumentation und Informationsarbeit in Österreich. Wien 2001, S. 207–226.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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