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1 Einleitung
1.1 Faserverbund-Werkstoffe imLeichtbau
Der Leichtbau durch Faser-Verbund-Werkstoffe (FVW) ist zuBeginn des neuen Jahrtausends in der
automobilen Serienproduktion angekommen. Durch den großvolumigen Einsatz vonCarbonfaserver-
stärktem Kunstoff (CFK) in der primären Tragstruktur der Flugzeugkonstruktion [1] wie auch im
strukturellen Karosseriebau vonKraftfahrzeugen hat sich die Verwendung von FVWals Leichtbau-
werkstoff etabliert. Um das charakteristische Verhalten von FVW zu verstehen, soll ein kleines Ge-
dankenspiel helfen. Hierbei wird der FVW in seine Einzelkomponenten – Faser undMatrix – zerlegt
und deren Aufgaben im Verbund betrachtet. Bei einem Blick auf die für hohe Zugbelastungen ge-
eignete Faser erschließt sich die starke Anisotopie dieserWerkstoffgruppe, wohingegen die Aufgabe
derMatrix zu einemGroßteil im Zusammenhalt der einzelnen Faserelmemte und der geometrischen
Gestaltungdient.DieEigenschaftderAnisotropie isteinedergrößtenAnforderungenandengestalten-
denKonstrukteur. Faserverbundgerechte Bauteilgestaltung und Produktion ist eine interdisziplinäre
Herausforderung, die nebendemspezifischenDesignundderAuslegung insbesondere diewerkstoffge-
rechteMethodik undFertigungstechniken in der gesamtenProzesskette fordert. DieAnisotropie und
spezifischenEigenschaften führennichtnurzuerhöhtemAufwand inderProduktion, sondernermögli-
chenvorallemdashoheLeichtbaupotential [2] unddieDesignfreiheitdesWerkstoffs.Derkonsequente
Einsatz dieserWerkstoffgruppe imMaterial-Mischbau der modernen Fahrzeugkarosserie fordert die
AnbindunganBauteile, die ausMaterialienandererWerkstoffgruppenbestehen.UmdieseAnbindun-
gen so zu gestalten, dass der FVWnicht geschädigt wird und das Potential der Kraftableitung und
Steifigkeit bestmöglich ausgenutztwerdenkann,muss eine geeigneteFügetechnik ausgewähltwerden.
In vielenFällen kanndies eineEinschränkungbei derVerwendungdesWerkstoffs führen,wennkeine
geeignete Fügetechnik vorliegt. In der Konsequenz bedeutet dies die Notwendigkeit, neue Technolo-
gien zu untersuchen und Fügetechniken zu entwickeln. Die Prämissen für eine faserverbundgerechte
Fügetechnik lassen sich mit den Untersuchungen von Schürmann [2] zur Krafteinleitung bei FVW
beschreiben:
• Eine flächigeKrafteinleitung ist zu bevorzugen.
• Die Schädigung der Fasern, welche für dieKraftaufnahme hauptverantwortlich sind, sollte wei-
testgehend vermiedenwerden.
• Bauteilübergänge sindmitmöglichst homogenerKrafteinleitung zu gestalten.
• Spannungsspitzen sind zu vermeiden.
• Hohe thermischeBeanspruchung schädigt denFVWund sollte vermiedenwerden.
• ChemischeEinwirkung auf denFVWist zu vermeiden.
Mit den geometrischen Einschränkungen undVorgaben, die aus demFahrzeug-Package und der Zu-
gänglichkeit hinzukommen, ergeben sich dieAnforderungen an eine Fügetechnik für FVW.
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249