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2 Stand derTechnik
2.1 ThermoplastischeKunststoffe
2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe
Kunststoffe beschreiben neben denmetallischen und keramischenWerkstoffen eine eigeneWerkstoff-
gruppemit hoher technologischer und ökonomischerBedeutung. Sie sind eineUntergruppe derPoly-
mere, liegen sowohl als organische wie auch halborganischeWerkstoffe vor und besitzen signifikante
Eigenschaften, die auf deren sehr großemMolekulargewicht beruhen. [14]
In den folgenden Ausführungen zur Beschreibung der Merkmale und Unterteilung der Kunststoffe
werden des Öfteren die Begriffe Kunststoff und Polymer verwendet. UmMissverständnisse zu ver-
meiden, werden beide Begriffe definiert und deren Unterschiede festgehalten. Der Begriff Polymere
benennt nach Saechtling [14] dieGruppe aller Stoffe, die sich ausMakromolekülen zusammensetzen.
Der BegriffKunststoffe beschreibt letztlich die Polymere, die chemisch synthetisiert wurden und als
technologischeWerkstoffe verwendet werden [14]. Wird der Begriff Polymere verwendet, so ist die
gesamte Stoffgruppe gemeint, ohne eine Unterteilung in synthetisch oder natürlich zu bemühen. Bei
der Verwendung des Begriffs Kunststoffe soll verstärkt auf die synthetische Herstellung und speziell
eingestellten technologischenEigenschaften hingewiesenwerden [13].
Auf molekularer Betrachtungsebene stellen sich Polymere aus natürlichem oder synthetischemVor-
kommen als Kettenstruktur dar. EinzelneMoleküle bilden durch kovalente BindungenMolekülgrup-
pen, die alsMakromoleküle bezeichnet werden. Zwischen den einzelnenMakromolekülen können so-
wohl chemische wie auch physikalische Bindungen vorliegen. Diese beeinflussen den Charakter des
vorliegenden Kunststoffs und lassen somit eine sinnvolle Einteilung nach dem Hauptkriterium der
Kunststoffe zu.Dieses teiltKunststoffenachdemVerhaltenbei derEinwirkungvonWärmeund/oder
Druck auf dessenplastischesVerhalten ein.Kunststoffemit chemischenBindungen zwischendenMa-
kromolekülenwerden als vernetzte Polymere bezeichnet, die sich nach einer ursprünglich chemischen
Reaktionnichtwieder durchplastischeFormgebungunter demEinfluss vonWärme/Druckumgestal-
ten lassen.DieseGruppederKunststoffewirdalsDuroplastebezeichnet.UnvernetztePolymere, auch
alsThermoplaste bekannt, lassen sichhingegendurchErwärmung reversibel plastisch verformen. [28]
DieDarstellung derMakromolekül-Topologie inAbbildung 2.1 verdeutlicht die unterschiedlicheBin-
dungskraft zwischen denMakromolekülen. Die für den Zusammenhalt zwischen denMolekülen ver-
antwortliche Kraft nimmt von linear zu vernetzt und verschlauft zu. Neben der Einteilung nach der
Möglichkeit, reversible Gestaltänderungen an den Kunststoffen zu bewirken, soll hier eine weitere
für die Verarbeitung von Kunststoffen wichtige Eigenschaft der Molekülordnung angeführt werden.
Diese Einteilung bezieht sich nach Ehrenstein [13] auf den Grad der regelmäßigen Anordnung von
Molekülen. Liegen die Moleküle in gleichmäßiger paralleler Weise zueinander, bilden diese Kristal-
lite. Besteht die gesamte Anordnung der Moleküle in einemWerkstoff aus Kristalliten, so liegt ein
kristalliner Kunststoff vor. Liegen die Makromoleküle in nicht geordneter Form vor, werden diese
als amorphe Strukturen bezeichnet [13]. EinMaß zur Bestimmung derWerkstoffeigenschaften kann
durch die Kristallinität definiert werden. Neben amorphen und kristallinen Polymeren können auch
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249