Seite - 33 - in Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Bild der Seite - 33 -
Text der Seite - 33 -
2. STANDDERTECHNIK 33
verwendet.Hierbeiwird ein dreidimensionalesModell des untersuchtenProbekörpers erstellt.Mittels
Röntgenstrahlung wird das Untersuchungsobjekt durchleuchtet. Jeder Punkt im 3-D-Modell reprä-
sentiert denRöntgenschwächungskoeffizienten imUntersuchungsobjekt an der entsprechenden Stelle.
SomitkönnenAussagenüberunterschiedlicheMaterialienundMedieninnerhalbdesPrüflingserfolgen.
Grund hierfür ist die unterschiedliche Eigenschaft vonMaterialien und derenAtome, Röntgenstrah-
lung zu absorbieren. [69]
EinewesentlicheEigenschaft derFaserverbundwerkstoffe ist die homogenenVerteilung derFaser und
Matrix imLaminat.DurchhochaufläsendenCT-Aufnahmenkönnenüber eine enstprechendeBildver-
arbeitung nicht nur der Porengehalt sondern auch die Homogeniät ermittelt werden. Nachteilig ist
die hoheMesszeit. Für hochauflösende Aufnahmen sind zudem kleine Probekörper notwendig. Dies
erschwert eine großflächigeBetrachtung. Schadhauser untersucht in seinemBericht zurVerbesserung
der Homogentität von langfaserverstärktem Spritzguss, die Möglichkeit eine Homogenitätskennzahl
durch die optischenGrauwerte von farblosenFRTPProbekörpern abzuleiten [70].
UnterVerwendungderobigenMethoden ist es auch inFKVmöglich,Fasern,Matrixwerkstoff,Fremd-
körperundDefektebildgebenddarzustellen.Ebenso ist esmöglichdiese zu lokalisierenundspezifische
Auswertungen zur Faserorientierung oder demPorengehalt imPrüfkörper nachzuweisen [32].
2.1.11 Schadensanalyse
Aus der quasistatischen Zug- und Zug-Scher-Prüfung können einigeAussagen zur Schadensart abge-
leitetwerden.NebenderBestimmungderBruchdehnungkanndurchdieAuswertungdes Spannungs-
Dehnungs-Diagramms die Versagensart hinsichtlich duktilem oder sprödemMaterialversagen erfol-
gen. In Abbildung 2.19 sind die für Kunststoffe typischen Kurvenverläufe mit den Kennwerten der
Zugfestigkeit σm, Bruchspannung σB, Streckspannung σs, Bruchdehnung B, und Streckdehnung s
dargestellt. Grellmann [42] schildert die Möglichkeit, Makroschädigungsgrenzen, wie beispielsweise
die Streckspannung und Zugfestigkeit, abzuleiten. Eine Aussage hinsichtlich der Schadensindikation
kann jedoch nicht erfolgen. Die nachGrellmann [42] für das Versagen verantwortlichen irreversiblen
Werkstoff- undMikroschädigungen, treten bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Belastung ein und
können nicht aus den Spannungs-Dehnungs-Kurven nachgewiesen werden. Die verwendete Prüfge-
schwindigkeit und somit ermitteltenKennwerte bzw. Schadensbilder können imVergleichmit Schädi-
gungen anBauteilen zur Schadensanalyse herangezogenwerden.
Wegen derAuswertemechanismen undMethoden kommt es bei der Betrachtung der Bruchspannung
σB undBruchdehnung B zu einer verhältnismäßig großen Streuung, dies ist bei derAuswertung der
Bruchlast und besonders der Bruchspannung zu berücksichtigen. Bei der Ableitung von Schadensur-
sachendurchErkenntnisse ausmechanischenPrüfverfahren ist jedoch immer zubeachten, dassdie er-
mitteltenKunststoffkennwerteabhängigvonProbengeometrie,Prüfbedingungen,Probenherstellungs-
undProbenbearbeitungsverfahren sind. [42]
2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung
2.2.1 Erzeugung des elektromagnetischenFeldes
Der physikalische Effekt der Induktion beruht auf der Grundlage, dass jede sich bewegende elektri-
sche Ladung ein Magnetfeld erzeugt [71]. Wird ein gerades Stück Kupferdraht betrachtet an dem
eine elektrischeWechsel-Spannung anliegt, so ist in dessen Umgebung ein Magnetfeld zu beobach-
ten. EinMagnetfeldwird durch die so genanntenmagnetischenFlusslinien, auchFeldlinien genannt,
beschrieben. Dabei handelt es sich um geschlossene Linien, deren Flussrichtung vom Nordpol zum
Südpol zeigt. Je dichter diese Linien gedrängt sind, desto stärker ist das andiesemOrt vorherrschen-
de Magnetfeld. Die Intensität des Magnetfeldes wird durch die Feldstärke H beschrieben. Diese ist
definiert als einMaß für das auf eineMagnetnadel wirkendeDrehmoment.Unter Zuhilfenahme einer
Magnetnadel könnendieFeldstärkeundauchderenFeldlinienverlauf sichtbar gemachtwerden.Dabei
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249