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2. STANDDERTECHNIK 45
AnalogzurbeschleunigtenKlebungnachNagel [20]habenauchhierderKoppelabstand,dieStromstär-
keunddie Induktorformden technologischgrößtenEinfluss.WirddieGleichung2.17 indieGleichung
2.33 eingesetzt und um die vom emittierenden Induktor vorliegende Permeabilität µre ergänzt, so
ergibt sich dieGleichung 2.34. Sie stellt den direktenEinfluss der Stromstärke auf die imWerkstück
absorbierte Leistung dar.
PW = (
2pifµrµreNl IA
)2
RW (2.34)
DerEinflussderFrequenzaufdieEindringtiefeund somitdieErwärmung ist indenGleichungen2.21,
2.22dargestellt.NachNagel [20] führt eineUnterschreitungderminimalenFrequenz zueinemstarken
Abfall desWirkungsgrades.
2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe
DieErwärmung vonhomogenenmetallischenWerkstoffen ist in der Stahlherstellung,wie auch in der
Verarbeitung imSchmiedewerk undPresswerk, als klassischesVerfahren zu sehen. Seit vielen Jahren
erfolgendieseAnwendungenzumSchmelzen,Glühen,Schmieden,SchweißenundEntfestigen.DieAn-
wendung an dünnenFilamenten bei FKV ist hingegen erst in den letzten Jahren in dasBlickfeld der
Forschung und Industrie gelangt. Als einmöglicherGrund lässt sich hier die heterogene Zusammen-
stellung desWerkstoffes hinsichtlich derPermeabiliät und elektrischenLeitfähigkeit anführen. [75]
Im folgendenAbschnittwerden die aktuellenErkenntnisse zur induktivenErwärmung vonCarbonfa-
sern vorgestellt und bereits untersuchte Anwendungenwie auch laufende Forschungsaktivitäten auf-
gezeigt.
2.3.1 FaserspezifischeErwärmungsmechanismen
Eine der erstenNennungen zur Untersuchung der induktiven Erwärmung vonTextilen und Lamina-
tenmitKohlenstofffasern ist 1987vonSanders [84] erschienen.Auf dieseUntersuchungenbezieht sich
Ageorges ([54]; [85]) in seinenStudienübermöglicheSchweiß-undFügeverfahren für thermoplastische
Composite-Werkstoffe.Yarlagadda [83] untersucht in seiner Studie die spezifischenMechanismenund
Wirkungsweisender induktivenErwärmungvondünnenKohlenstofffilamenten ineinertextilenAnord-
nung.Zunächst erstellt er eineAufteilungder zurErwärmungbeitragenden elektrischenVerlustarten,
die sich auf die unterschiedlichen Anordnungsformen von Fasern zueinander und Faser zu Matrix
darstellen. Die Unterscheidung der verschiedenen Konfigurationen begründet sich auf der Tatsache,
dass ein hinsichtlichmagnetischer Permeabilität und elektrischer Leitfähigkeit heterogenerWerkstoff
vorliegt, der sich in die zwei Phasen – Faser undMatrix – unterteilen lässt. Hierbei wird zwischen
folgendenAnordnungen der Faser unterschieden: Fasermit direktemKontakt zu einer benachbarten
Faser und durch die umschließendeMatrix ideal isolierte Faser (vgl. Tabelle 2.5). Der Index f steht
für Faser, d für dielektrisch und j fürKontakt (engl. junction). [83]
Aus diesenAnordnungen ergeben sich die drei aufgeführtenArten zurErwärmung der Fasern:
• Ohm‘sche Leitungsverluste
• Verluste durchÜbergangswiderstand
• DielektrischeHysterese
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249