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5. PLASTIFIZIERUNGDERMATRIX 133
5.2.5 Erwärmungsverhalten während des kontinuierlichen Schweißprozes-
ses
Die Effektanalyse zur Untersuchung der Prozessparameter wurde bereits von der statischen Tem-
peraturbetrachtung auf dieWärmeausbreitung bei der bewegten Energiequelle gewechselt. Für den
Schweißprozess wird hier zunächst eine einachsige Bewegung des Induktors längs des Fügeflansches
betrachtet.Die einstellbareVorschubgeschwindigkeit vw des Induktorswird durch die festgelegte dis-
krete Roboterbahn festgelegt. Der Koppelabstand wird durch die in Abschnitt 4.3.3 beschriebene
Regelung der Fügekraft und dasNachstellverhalten der Induktorposition konstant gehalten. Im ers-
Abbildung 5.36:Kontinuierlicher Schweißprozess mit schematischer Darstellung des Temperaturver-
laufs.
Tabelle 5.11:Übersicht derErwärmungsparameter.
Bezeich-
nung SollOber-
flächen-
temperatur
[°C] Schweiß-
geschw.
[m/min] Freuqenz-
bereich
[kHz] Bereich-
Stromstärke Koppel-
abstand
[mm] Induktor Druckluft-
kühlung
[l/min]
P100 175 0,36 838 ≤35 2 I05 350
ten Schritt wird zur Betrachtung der qualitativenWärmeausbreitung ein Thermografiebild der mit
demParametersatzP100 (vgl.Tabelle 5.11) verschweißtenProbeaufgenommen.Fürdie leichtereUn-
terscheidung zwischen erwärmtenundnicht erwärmtenBereichenwird eineSchwarz-weiß-Darstellung
verwendet. Die exakten Temperaturwerte werden hier nicht ausgewertet. Das Bild wird direkt nach
der vollständigen Schweißung über 180mmund in der geschlossenen Spannvorrichtung durchgeführt.
In Abbildung 5.37 ist der Schweißnahtbereich vor der Schweißung zu sehen. Neben den gut zu iden-
tifizierendenFaserrovings ist in den hellenFarbbereichen dieDurchwärmung von der Spannplatte zu
beobachten. Die Spannplatte ist in diesemFall noch von der vorherigen Schweißung vorgewärmt. In
Abbildung5.38 istdieSchweißnahtdirektnachderSchweißungzusehen.Es liegt einehomogeneWär-
meausbreitung an der Oberfläche desWerkstückes vor. Ebenso kann die Ausbreitung derWärme in
denGrundwerkstoffbeobachtetwerden. DiehomogeneErwärmungsowohlüberdieFügeflanschbreite
wie auch die Schweißnahtlänge kann durch die Überlagerung der einzelnen statischen Erwärmungs-
felder erklärt werden. Die statischen Erwärmungsfelder werden hierzu als kurze zeitdiskrete innere
Wärmequellenbetrachtet, die sichdurchdenVorschubkontinuierlichüberlagern.Hierdurchhebt sich
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249