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174 7. FERTIGUNGSTECHNISCHEUMSETZUNG
• Vorliegen eines robustenProzessfensters.
• Reproduzierbarkeit des Schweißprozesses und des Schweißergebnisses.
• Geringer Platzbedarf in derKarosseriebaulinie: Robotermit Schweißkopf.
• Verfahrensspezifische Schutzvorkehrungen: Einfache lokale Absaugung, die am Schweißkopf in-
tegrierbar ist. Das elektromagnetische Feld umdieHochfrequenzleitung sowie den Induktor ist
mit einer Punktschweißzange vergleichbar.
• Kalibrierbarkeit des Systems ist gegeben.
• Überwachung der für die Produktqualität aussagekräftigenParameter: Fügekraft,Oberflächen-
temperatur,Durchflussmenge derKühlluft und Schweißgeschwindigkeit.
• EinfacherAustausch vonEinzelkomponenten.
• Standzeit der Systemkomponenten.
Anforderung an die vollständige Funktionalität durch einenWerkzeugwechsler ist die Verwendung
einer steckbarenHochfrequenzleitung. Hierzu gibt es eine Bewertung der technischenUmsetzbarkeit
seitens dem Induktionslieferanten TRUMPFHüttinger. Grundlage hierfür ist ein Prozessfenstermit
Grenzparametern, welches aus allen in derArbeit durchgeführtenVersuchsreihen erstellt wird.
DiebisheraufgeführtenMerkmalestellenallgemeineKriterienderProduktionsanwendungdar.Grund-
lage für denEinsatz des Fügeprozesses ist die Fähigkeit desProzesses, eine Schweißverbindung in re-
produzierbarer Qualität herzustellen. Hierfür wird eine Prozessfähigkeitsuntersuchung durchgeführt,
die nachDIN ISO22514-2 [121] gefordert ist.
Zur Prozessfähigkeitsuntersuchung (PFU)werden inWannenlage 12 Schweißnähtemit demParame-
tersatzP100mit demUntersuchungswerkstoffPA66-CF inKöperbindung hergestellt. Diese Schweiß-
nähtewerden in sechsStandardzugprobengesägt.DieZugprobendesNahtanfangsunddesNahtendes
werden nicht betrachtet. So ergeben sich 48Probekörper die bis zumVersagen im SLS-Test belastet
werden. Die Bruchkräfte werden zur Ermittlung des cpk-Faktors verwendet. Die Obereschwellgrenze
(OSG) beträgt 19.000N. Es liegt keine Untereschwellgrenze (USG) vor, daher wird diese mit dem
Wert 0 belegt.DieAuswertung erfolgtmitVisual-XSel 14.0.
Bei der Betrachtung der Häufigkeitsverteilung ist festzustellen, dass es sich um eineMischverteilung
handelt. Die Bewertung erfolgt nach DIN ISO 22514-2 [121] unter Berücksichtigung der dreifachen
Standardabweichung. Es ergibt sich ein cpk-Faktor mit 1,524. Da dieser >1,33 ist, liegt ein fähiger
ProzessmitMischverteilung vor.DieDatenbasis, dieHäufigkeitsverteilung sowie dieAuswertung der
cp-Faktoren sind imAnhangA.9 zu finden.
7.4 Wirtschaftlichkeitsbetrachtung
DieWirtschaftlichkeitsbetrachtung erfolgt unter der Betrachtung der drei Eingangsgrößen Prozess-
zeit, benötigteGerätetechnik undder damit verbundenenEinmalaufwände sowie denBetriebskosten.
Diese Eingangsgrößen sind produktspezifisch und zusätzlich von der Ausführung der Produktions-
anlage abhängig. Daher ist eineWirtschaftlichkeitsbetrachtung eine Einzelfallbetrachtung und dient
hier lediglich alsAnhaltswert, umdasPotential des Induktionsschweißensunter demwirtschaftlichem
Aspekt zu betrachten. Es erfolgt an dieser Stelle auch keineAngabe von konkretenWerten, da diese
abhängig vomBeschaffungsvolumen undden aktuellenMarktpreisen sind.
Eine Schweißstation, bestehend aus einem Industrieroboter, einem InduktionsschweißkopfmitAppli-
kationssteuerung und der Medienversorgungs-Station. Über diese hinaus, wird eine Absaugung im
Bereichdes Schweißwerkezuegesmit 40-fachemLuftwechsel benötigt, umdieUmgebungvorderKon-
taminationmit denAbgasprodukten der Zersetzung von organischenVerbindungen zu schützen.Die
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249