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Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 540 -
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Die Verbreitung der italienischen Literatur540 tie oder zu einer aktuellen politischen Frage in fiktional-empfindsamer Weise zur großen Hofoper aufbereitet, und die Faschingsoper, die gemäß der venezianischen Tradition seria- auf der hohen Ebene mit buffa-Elementen auf der Dienerebene zur lehrhaften Unterhaltung kombiniert, gelten. Die einzelnen Libretti geben in ihrer Druckausgabe in der Regel ausführliche Hinweise auf den Anlass des Stückes, auf die Komponisten und die näheren Umstände der Aufführung, seltener auf die Auto- ren des Textes, welche oft nur aus der Widmung zu erkennen sind. Das einleitende Argomento erläutert die Herkunft des Stoffes, die Absichten des Autors und den Cha- rakter des Stückes; der Prologo eröffnet den meist mit allegorischen Figuren gebil- deten Rahmen, welcher nach drei bzw. fünf Akten mit eingestreuten Balletteinlagen durch eine alle Figuren einbeziehende Schlussszene wieder geschlossen wird. Daran fügt sich die typische Licenza, eine aufwändige Huldigungsszene oft mit allegori- schen Figuren, in welcher prominente Mitglieder des Hofes persönlich angespro- chen und der Kontext der Aufführung ausgelegt werden. Die barocken Texte der Generation von Nicolò Minato zeichnen sich durch eine Exemplifizierung des The- mas mittels z.T. verwirrend ineinander verstrickter Parallelhandlungen aus. Diese inhaltliche Vielfalt wird im Sinne einer klassizistischen Reform nach dem Vorbild der französischen Tragödie des 17. Jahrhunderts von Apostolo Zeno beseitigt und einer Konzentration auf die drei Einheiten (Handlung, Ort und Zeit) geopfert. Im Sinne der Aufklärung spielen die stilistisch bemerkenswerten Libretti von Pietro Metastasio immer wieder mit einer Auflösung der Illusion durch eine philosophi- sche Selbstreflexion der auftretenden Figuren, welche die immerwährende Gültig- keit klassischer Fragestellungen unterstreicht. In der Generation Calzabigis löst sich das italienische Libretto in Österreich endgültig von der exklusiv höfischen Tradition und wendet sich zunehmend an eine breiter werdende europäische Öffentlichkeit. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche Auf Grund der mehrfach erwähnten Vertrautheit der österreichischen Führungs- schichten mit der italienischen Sprache und deren dadurch bedingte, über lange Zeit vorherrschende Präsenz am Wiener Hof spielen Übersetzungen aus dem Ita- lienischen in das Deutsche in Österreich eine weniger wichtige Rolle als in anderen deutschsprachigen Gebieten. Die herausragende Übersetzungstätigkeit von Johann Wilhelm von Stubenberg (1619–63) entspricht wohl auch weniger den Bedürfnissen seiner Umgebung als dem Programm der in Sachsen beheimateten Fruchtbringenden
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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