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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 188 -
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Die italienische Improvisationskomödie188 führte Reformoper Tarare von Beaumarchais für Wien in eine italienische Version mit dem Titel Axur, re d’Ormus (1788)398 umarbeitet: Da Ponte verzichtet auf den bei Beaumarchais in der vierten Szene des dritten Aktes auftretenden Schäferchor, fügt aber in die dritte Szene des vierten Aktes den Auftritt einer Commedia dell’arte- Truppe ein, wohl im Bewusstsein der langen Tradition der italienischen Improvisa- tionskomödie in Wien.399 IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich Zur Periodisierung der Zeit der Wanderbühne vom Ende des 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts schreibt Carl Heine in seiner Einleitung zu Das Schauspiel der deut- schen Wanderbühne vor Gottsched (Halle 1889): Die Geschichte der deutschen Wanderbühne wird durch drei berühmte Schau- spielergesellschaften in vier Abschnitte zerlegt, deren jeder eine etwa 50jährige Dauer besaß. Am Schluß der ersten und gleichzeitig am Anfang der zweiten Pe- riode steht Johannes Velthen mit seiner ‚berühmten Bande‘, die dritte Periode wird durch die Neuber’sche Truppe eingeleitet, und mit der Ackermann’schen Bühne beginnt die letzte Periode. Diese Einteilung in vier Entwicklungsphasen trifft ohne Zweifel auf Mitteldeutsch- land zu, sollte aber aus neuerer Sicht im süddeutschen und vor allem österreichi- schen Raum unter Einbeziehung der vorherrschenden Spaßmachfiguren bzw. der Herkunft der Stücke erweitert werden. Für die gesamte Wanderbühne kann man einen ersten Abschnitt von beinahe ausschließlich englischem Repertoire mit der dominierenden Figur des Pickelhering definieren. In der zweiten Periode, welche wohl regional unterschiedlich zwischen 1650 und 1670 einsetzt, machen sich die französischen, niederländischen und spanischen Einflüsse direkt oder indirekt be- merkbar und führen zu einer Abwandlung der Spaßmacherfiguren, die nun deutlich südeuropäischen Ursprungs sind. Der dritte Abschnitt, welcher seine Vorlagen aus den Libretti der Hofoper und deren Bearbeitungen als deutsches Singspiel bezieht, 398 Vgl. Alfred Noe: Opernrevolution oder Revolutionsoper? Beaumarchais – Da Ponte, aber nicht mit Mo- zart. In: Studien zur Musikwissenschaft 39 (1988), S. 131–140. 399 Vgl. auch Frank Piontek: Arlecchino trifft Hanswurst. Die commedia dell’arte im Werk Wolfgang Ama- deus Mozarts. In: Danielle Buschinger / Cécile Leblanc (Hg.): Richard Wagner à Venise suivi de Les deux rives de l’Adriatique dans les littératures. Amiens 2007, S. 67–76.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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