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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
Seite - 157 -
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157Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts danach entlassen, vermutlich weil die italienische Komödie am Wiener Hof zu- nehmend ihre wichtigsten Gönner verliert.335 Die vorwiegend in Dresden und in Polen präsente Truppe von Tommaso Ristori gastiert im Sommer 1721 auf dem Schloss der Grafen Clary im böhmischen Teplitz (Teplice), und ein weiteres Mal im Oktober 1723 während der Krönungsfeierlichkei- ten für Karl VI. in Prag. Allerdings scheint es sich bei den dargebotenen Komödien um deutschsprachige Stücke mit transponierten Figuren der Commedia dell’arte (z.B. Coviello) zu handeln,336 zu welchen möglicherweise Giovanni Alberto Ristori, der Sohn des Prinzipals, die Musikeinlagen komponiert. Nach 1728 erringt Giovanni Camillo Canzachi (Lo Zoppo) als Tabarino noch Erfolge im Kleinen Ballhaus am Franziskanerplatz in Wien, muss aber seine Auffüh- rungen immer mehr in Anlehnung an die neuen Wiener Volksstücke ausrichten und mit deutschsprachigen Truppen zusammenarbeiten. Die große Zeit der Commedia dell’arte in Österreich ist damit endgültig zu Ende, hinterlässt aber in den Figuren, Szenen und Improvisationseinlagen der Volksstücke ganz deutliche Spuren. Wie Salzer resümiert: Seguendo lo sviluppo della commedia dell’arte italiana alla Corte austriaca, ci accorgiamo come essa col tempo si sia adattata allo spirito dei viennesi. Dapprima furono i comici italiani a presentare le loro commedie in tutto e per tutto alla ma- niera della loro patria; poi i paggi, cioè cortigiani viennesi si fanno commedianti. Si cerca ancora di imitare l’arte comica del paese vicino, ma già l’anima viennese viene a galla. […] In fine, tutto ciò che ricorda l’arte italiana viene completamente cancellato e dalla commedia dell’arte sorgono la farsa viennese e la rappresenta- zione magica.337 IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts Das Musiktheater der Neuzeit hat von seinem Ursprung am Ende des 16. Jahrhun- derts an eine enge Beziehung zur Commedia dell’arte in Bezug auf vom Improvisati- 335 Franz Hadamowsky: Barocktheater am Wiener Kaiserhof. Mit einem Spielplan (1625–1740). In: Jahrbuch der Gesellschaft für Wiener Theaterforschung (1951–52), S. 7–131; hier S. 104f. 336 Scherl: Berufstheater, S. 87–90. 337 Salzer: La Commedia dell’arte alla Corte di Vienna, S. 204.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Titel
Die italienische Literatur in Österreich
Untertitel
Von den Anfängen bis 1797
Band
I
Autor
Alfred Noe
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2011
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Abmessungen
17.0 x 24.0 cm
Seiten
780
Schlagwörter
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Kategorien
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Inhaltsverzeichnis

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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