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14 | Einführung
Insbesondere in Großbritannien findet sich eine Vielzahl von Werken zu den
verschiedenen Dynastien und Biographien von Einzelpersonen. Aber auch in
Italien mit seiner vergleichsweise sehr jungen und nicht besonders lange beste-
henden Monarchie wurde eine große Anzahl an Übersichtswerken und Biogra-
phien produziert. Sowohl in Italien als auch in Großbritannien sind viele dieser
Bücher jedoch bestenfalls populärwissenschaftlich und schlimmstenfalls, insbe-
sondere im Falle Italiens, an Hagiographien grenzende Verklärungsschriften mit
wenigen oder teilweise völlig fehlenden Literatur- oder Quellenangaben.
In Großbritannien stieß das Interesse der akademischen Historiographie
erst ab den 1980ern auf die britische Monarchie. Als Ausgangspunkt für die-
sen Wandel gilt allgemeinhin David Cannadines 1983 erschienenes Essay über
die Erfindung der britischen Monarchie, in welchem der Historiker das höfi-
sche Zeremoniell und dessen Veränderung und Kontext untersuchte.25 Für diese
Arbeit von Relevanz und positiv hervorzuheben sind außerdem mehrere Über-
sichtsdarstellungen : Die Historiker John M. Golby und Bill (A. W.) Purdue26
untersuchten anhand der Interaktion und Repräsentation der Monarchen mit
und gegenüber der Öffentlichkeit deren Umgang mit politischen und privaten
Ereignissen. Außerdem widmeten sie sich dem Einsatz und Umgang mit Zere-
monien und Anlässen und der Art und Weise, wie diese von den sich wandeln-
den Medien aufgenommen und verbreitet wurden. Somit wird aufgezeigt, wie
sich die Monarchie von George III. bis zu Elisabeth II. wandelte und so bis in
die neueste Zeit überlebte.27 Der Historiker Frank Prochaska28 publizierte eine
Zusammenstellung von Monarchenbiographien royaler Familienmitglieder und
wichtiger Persönlichkeiten ihres privaten Umfeldes aus dem Oxford Dictionary
of National Biography. Der Historiker Andrzej Olechnowicz29 fungierte als He-
rausgeber eines Sammelbandes mit Hauptaugenmerk auf die Rolle der Monar-
chinnen und Monarchen in der Öffentlichkeit und Erklärungsansätze für ihre
anhaltende Popularität. Gesondert zu erwähnen sind unter den biographischen
Autoren außerdem die größtenteils auf ausführlichen Quellenrecherchen beru-
25 Cannadine, David, »The Context, Performance and Meaning of Ritual : The British Monarchy
and the ›Invention of Tradition‹ c. 1820–1977«, in : Hobsbawm, Eric ; Ranger, Terence (Hg.), The
Invention of Tradition, Cambridge : Cambridge University Press, 1983, S. 101–164.
26 Golby, John M.; Purdue, Bill (A. W.), The Monarchy and the British People, 1760 to the Present,
London : B. T. Batsford, 1988.
27 Ebd., S.
13 f.
28 Prochaska, Frank, Royal Lives, Oxford ; New York : University Press, 2002.
29 Olechnowicz, Andrzej (Hg.), The Monarchy and the British Nation, 1780 to the Present, Cambridge :
University Press, 2007.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
Die Macht auf dem Gipfel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Titel
- Die Macht auf dem Gipfel
- Untertitel
- Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Autor
- Eva Bachmann
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21122-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 294
- Schlagwörter
- Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute Bergbücher
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung 7
- 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
- 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
- 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
- 5. Vergleich 243
- 6. Fazit 258
- 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
- 8. Abbildungsverzeichnis 285
- 9. Dank 288
- 10. Register 289