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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
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21Quellen | nicht, dass in den italienischen Archiven sämtliche Spuren des monarchischen Wirkens getilgt worden wären, jedoch basiert der hier verwendete Quellenkor- pus maßgeblich auf administrativen Archivbeständen des Casa Reale im Archi- vio di Stato di Torino und des Archivio Centrale dello Stato in Rom. Im Verlaufe der Jahrzehnte vervielfachten sich der administrative Aufwand und die Organi- sation des Real Casa beziehungsweise Casa di Sua Maestà und der verschiede- nen Untersektionen, von welchen insbesondere diejenigen der königlichen Jagd und der königlichen Reisen für diese Arbeit von Belang sind. Im selben Maße verdichteten sich folglich auch die Belege für Aufenthalte in den alpinen Re- gionen Italiens. Wurde zu Beginn der königlichen Jagden zu Zeiten Vittorio Emanueles  II. das Jagdpersonal kaum über die Zeiten und Orte der alpinen Aus- flüge informiert, so nahm der Materialkorpus für die Aufenthalte in den Bergen zu Zeiten von Umberto  I. und Margherita massiv zu, bis sich schließlich für Vittorio Emanuele  III. und Elena eine beinahe lückenlose Dokumentation der Alpenreisen vorfinden lässt. Die detaillierten Jagdtabellen, in denen Ort, Datum, Personen, Art und Anzahl der erlegten Tiere und Wetter aufgeführt sind, lassen leider wenig Rückschlüsse auf das persönliche Erleben und die Eindrücke der Monarchinnen und Monarchen zu. Bedauernswerterweise sind auch keine solch großartigen Quellen wie das Tagebuch Victorias vorhanden. Margherita hat zwar ein Tagebuch geführt, die- ses wurde jedoch nach ihrem Tod von ihrem Sohn Vittorio Emanuele  III., im starken Kontrast zu den Bemühungen von Beatrice und vermeintlich, ohne es überhaupt betrachtet zu haben, den Flammen übergeben.66 Die italienischen Könige standen im Verdacht, keine besonders große Lei- denschaft für das Verfassen von Briefen aufzubringen, wobei nach dem Tod der Empfänger die königlichen Korrespondenzen für gewöhnlich zurückgefordert wurden und so verschwanden, oder sogar in sowohl private als auch öffentliche Sammlungen eingegriffen wurde.67 Bei der Durchsuchung von etlichen Tele- grammen und Briefen, welche die Könige in immer größer werdender Zahl von ihren Jagdtouren in den Alpen aus sandten, gewinnt man zwar nicht unbedingt den Eindruck von ausgeprägter Schreibfaulheit, allerdings handeln diese haupt- sächlich von politischen Entscheiden und nur sehr selten erwähnt ein Monarch seine Jagderfolge oder andere Eindrücke der alpinen Umgebung. Einige dieser Bemerkungen finden sich in den gedruckten und von dem Historiker Francesco 66 Casalegno, Carlo, La regina Margherita, S.  142. 67 Mack Smith, Denis, Italy and its Monarchy, S.  ix. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Titel
Die Macht auf dem Gipfel
Untertitel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Autor
Eva Bachmann
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
294
Schlagwörter
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Kategorien
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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