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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
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45Die italienischen Alpen | aristokratischen und bürgerlichen Elite und verbunden durch ihren Willen nach wissenschaftlicher Erforschung der Bergwelt mittels alpiner Exkursionen.111 Diese sollte möglichst ohne Gefahr vonstattengehen oder wie Massimo Mila es ausdrückte : »[E]rfahrene Alpinisten bewegten sich möglichst risikolos fort, um nicht zu ermüden.«112 Im Verlaufe der nächsten Jahrzehnte entstanden zahlrei- che Untersektionen in den verschiedenen italienischen Regionen, so waren es 1908 bereits 34. Diese Alpinisten gehörten nach wie vor der aristokratischen oder bürgerlichen Oberschicht an und beinhalteten verschiedene Berufsgruppen von Politikern über ranghohe Militärangehörige bis hin zu Wissenschaftlern. Die Entstehung des italienischen Alpenclubs stand wiederum auch im Zusammen- hang mit der Gründung des Nationalstaates Italien. Die Alpen galten als »frei und Wächter des Vaterlandes«.113 Zugleich wurden auf nationaler Ebene große Bemühungen unternommen, um Gesetze zum Schutz der alpinen Natur und der Aufforstung einzuführen.114 Gemäß Massimo Mila lag ebenfalls eine ge- wisse Konkurrenzsituation zwischen den eher spät auftauchenden italienischen und den englischen Alpinisten vor : »Es galt, einem Meister nachzueifern, einen Konkurrenten einzuholen : den englischen Alpinismus.«115 Gleichzeitig ent- schärfte er aber diese Rivalität : Andere englische Bergsteiger hingegen begaben sich mit menschlicherer Liebenswür- digkeit unter uns und bemerkten gütig die tüchtigen Jünger, welche ihr Vorbild un- ter den »Eingeborenen« hervorgebracht hatte und machten die ersten italienischen Alpinisten116 zu ihren Freunden, großen Brüdern, in einem Wort zu Meistern, und dienten ihnen fortwährend, auf sportlicher Ebene, als Erzfeinde und bevorzugte Kon- kurrenten.117 111 Pastore, Alessandro, Alpinismo e storia d’Italia. Dall’unità alla Resistenza, S.  16. 112 »merito dell’alpinista sapervi giungere col minimo di rischio, se non di fatica«. Mila, Massimo, »Cento anni di alpinismo italiano«, S.  261. 113 »libere e guardiane della patria«. Pastore, Alessandro, Alpinismo e storia d’Italia. Dall’unità alla Resistenza, S.  18. 114 Ebd., S.  21, 51–53. 115 »C’era un maestro da emulare, un rivale da raggiungere : l’alpinismo inglese.« Mila, Massimo, »Cento anni di alpinismo italiano«, S.  254. 116 Damit meint Mila die Gründer und ersten Mitglieder des Club Alpino. 117 »Altri scalatori inglesi vennero invece fra noi con più umana affabilità si accorsero benignamente dei buoni discepoli che il loro esempio aveva suscitato tra gli ›indigeni‹, e furono per i primi alpi- nisti italiani degli amici, dei fratelli maggiori, in una parola dei maestri, pur continuando a esserne, sul piano sportivo, le bestie nere e i concorrenti privilegiati.« Ebd., S.  254. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Titel
Die Macht auf dem Gipfel
Untertitel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Autor
Eva Bachmann
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
294
Schlagwörter
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Kategorien
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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