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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Seite - 72 -
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72 | British Royalty – das britische Königshaus Mount Cenis gave me such dreadful spasms, that I was obliged to remain there two days in bed. I arrived here an hour ago, and am a little better.«73 Die Alpen boten nicht nur der Gesundheit förderliche reine Luft, sondern in diesem Fall auch Anlass für Krankheit. Im selben Brief lobte Caroline Genf als »the only place of some sort of liberty and freedom«74, wobei sie sich wohl hauptsächlich auf das Faktum bezog, immer noch von königlichen Agenten verfolgt zu werden. Auf dem Mont Cenis musste sie neben ihren gesundheitlichen Beschwerden auch noch wegen der Reparatur ihrer Kutsche zwei Tage ausharren.75 Während ihrer Rückreise erhielt Caroline im Auftrag des Königs einen Brief, in dem ihr dieser 50.000 Pfund pro Jahr anbot, wenn sie im Gegenzug auf den Königinnen- titel verzichten und für den Rest ihres Lebens im Ausland leben würde.76 Nach reichlich Kontemplation lehnte Caroline diesen Vorschlag jedoch ab77 und kehrte nach sechs Jahren Abwesenheit Anfang Juni 1820 nach England zurück. Der Anklageprozess auf Ehebruch war inzwischen in vollem Gange und Kö- nig George ließ Carolines Namen aus der Liturgie streichen, weswegen in der Messe nur noch für das Wohl des Königs gebetet wurde. Trotz der vielen Jahre der Absenz schien Caroline in der Bevölkerung populär gewesen zu sein. Einige baten sie bereits vor ihrer Ankunft in Briefen sehnsüchtig um ihre Rückkehr. In einem Brief, welcher unter anderem in der englischen Zeitung The Observer veröffentlicht wurde, beantwortete die Königin diese Bitten am 26.  Dezember 1819 mit den Worten : »During the five years of my long absence from my dear old England, I can assure you it has been the first real happy moment I felt, hav- ing received such satisfactory information respecting the feelings of the people of England towards me.«78 Entgegen dem expliziten Wunsch von George  IV. wurde Caroline seit dem Tod des vorherigen Königs in der Presse auch als Queen Caroline oder Queen Consort bezeichnet. In einem Brief eines Zuschauers wurde berichtet, die Königin sei bei ihrer Ankunft in Dover von einer jubelnden Menge begrüßt worden.79 Auch während des Anklageprozesses auf Ehebruch 73 Wilks, John, Memoirs of Her Majesty Queen Caroline Amelia Eliz. Consort of George IV. King of Great Britain, S.  420. 74 Ebd., S.  420. 75 Jh. H. Adolphus, Memoirs of Caroline. Queen Consort of Great Britain, S.  5. 76 Asthon, John, »Queen Caroline«, S.  90. 77 Während des Gerichtsprozesses wurde diese Ablehnung seitens der Königin als unmittelbar erfol- gend dargestellt, womöglich um die Inszenierung der innigen Liebe der Königin zu der britischen Bevölkerung nicht zu kontradiktieren. 78 o.A., »The Present Queen Consort«, S.  4. 79 TNA, HO 44/2, Letter from Stow to Hobbourn, 6  June 1820. Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Titel
Die Macht auf dem Gipfel
Untertitel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Autor
Eva Bachmann
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
294
Schlagwörter
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Kategorien
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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