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78 | British Royalty – das britische Königshaus
Die Stadt Luzern diente dem Prinzen lediglich als Ausgangspunkt für die Be-
steigung der Rigi. Der Abstieg erfolgte Richtung Goldau, von wo aus sie per
Kutsche nach Brunnen und per Schiff nach Flüelen reisten und dort die nächste
Nacht verbrachten. Am 13. September begaben sich die jungen Prinzen über die
Gotthardstraße via Altdorf, Amsteg und über die Teufelsbrücke bis nach Ander-
matt. Am Tag darauf führte sie ihr Weg nach Hospental und Realp »and crossed
the Furka in a storm of wind and snow, descending to the Glacier of the Rhone,
where they rested for the night in a miserable house«.94 Albert soll sich dabei ge-
weigert haben, »to make use of the ponies that accompanied them. His wish had
been to make a pedestrian tour, and such he was determined it should be.«95 Der
Prinz verließ sich lieber auf die eigene Stärke und Trittfestigkeit. Am nächsten
Tag brach die Gesellschaft morgens auf, »to cross the dangerous Mayenwand, a
steep ascent made more difficult by the snow that lay as far as they could see to a
depth of two and a half feet. Thick mist obscured the fearful abyss below them.«96
Das Betonen der Gefahr lässt implizit den Mut der Reisenden und insbeson-
dere des Prinzen mitschwingen. Ohne Zwischenfälle erreichten sie jedoch bereits
nach wenigen Stunden das Grimsel-Hospiz, zogen weiter zum Handeckfall und
übernachteten wahrscheinlich in Guttannen97. Am nächsten Tag erreichten sie
Meiringen und am 17. September übernachtete die Gesellschaft beim Rosen-
laui-Gletscher, nachdem sie den Reichenbachwasserfall besucht hatte. Am dar-
auf folgenden Tag wurde die Besteigung eines Gipfels, des Faulhorns, absolviert :
»A glorious sunset rewarded their toil, and the next morning at five o’clock they
were enjoying an equally glorious sunrise.«98 Die körperliche Anstrengung wurde
durch das atemberaubende Panorama entschädigt. Am 19. September übernach-
tete sie in Grindelwald und die nächsten zwei Tage wanderten der Prinz und Ge-
folgschaft über die Wengernalp nach Lauterbrunnen und zurück bis nach Thun
und von dort aus über Fribourg und Lausanne weiter bis nach Genf.99 Diese Tour
fasste Jules Stewart folgendermaßen zusammen : »The three travellers then tram-
ped across high mountain passes and through deep snowdrifts, sleeping in hostels,
completing their Swiss journey on 26 September in the sumptuous surroundings
94 Ebd., S. 133.
95 Ebd., S. 133.
96 Ebd., S. 133.
97 Charles Grey bezeichnet den Ort als »Gutlau«. Grey, Charles, The Early Years of His Royal Highness
the Prince Consort, S. 133.
98 Ebd., S. 133.
99 Ebd., S. 134.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
Die Macht auf dem Gipfel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Titel
- Die Macht auf dem Gipfel
- Untertitel
- Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Autor
- Eva Bachmann
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21122-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 294
- Schlagwörter
- Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute Bergbücher
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung 7
- 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
- 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
- 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
- 5. Vergleich 243
- 6. Fazit 258
- 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
- 8. Abbildungsverzeichnis 285
- 9. Dank 288
- 10. Register 289