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128 | British Royalty – das britische Königshaus
turn-down collar, and nice sunburnt face, full of expression, he was as good a specimen
of the gentlemanly English boy as one would wish any foreign people to see. He has
astonished all the guides by the ›pluck‹ he displayed in walking over the mountains, re-
fusing the assistance generally claimed before long by other pedestrians, however con-
fidently they may set out at first – while exclusiveness seems to be the last rule of his
party, those who happen to be travelling the same way always finding them willing to
enter into conversation, Lord Renfrew (his incog. name) taking part readily. Altogether,
the way he has entered into the spirit of the country and journey does him and his
Royal parents the greatest credit, showing a healthy moral and physical organisation.351
Der britische Kronprinz wechselte gemäß diesem Artikel mühelos zwischen der
Rolle des perfekten englischen Gentlemans und dem eines typischen Schweizer
Touristen hin und her. Die Idealvorstellungen und Komponenten eines »Swiss
tourist« wurden aufgezählt : durch den Alpenstock symbolisierte Reise- und
Berg erfahrenheit, schrankenlose Geselligkeit und eine eindrückliche physische
und psychische Konstitution. Während die Einhaltung der Etikette seinen kö-
niglichen Eltern für gewöhnlich zur Ehre gereichte, war es nun das Fehlen der-
selben, die den gleichen Effekt auslöste.
Am übernächsten Tag bestiegen der Prinz und Gesellschaft die Rigi und über-
nachteten in dem Hotel auf dem Gipfel, welches durch seine Größe Anklang
beim Prinzen fand. Albert Edward beschrieb den nächsten Morgen in seinem
Tagebuch folgendermaßen :
At 5.30 in the morning we were awakened by the blowing of a horn in the passages,
which indicated that we should get up to see the sun rise, so we got up, wrapped our-
selves up & went out, we had a very fine sunrise & the effect on the mountains was
very fine, we could not see anything in the valley as it was covered with clouds, which
had a very curious effect.352
Der Abstieg führte die Gesellschaft nach Gersau, wo sie mit einem Boot zum
Rütli gelangten, ein Picknick abhielten und schließlich zurück zum Dampf-
schiff ruderten, welches sie wiederum nach Luzern beförderte. Der nächste Tag
brachte den letzten Aufstieg der Alpentour des Kronprinzen. Von Altdorf aus
erklomm er zu Fuß bei heißem Wetter die Kinzigkulm.353 Im Muothatal erwar-
351 o. A., »The Prince of Wales in Switzerland«, S. 363.
352 RA VIC/EVIID/1857 : October 3rd.
353 RA VIC/EVIID/1857 : October 5th.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
Die Macht auf dem Gipfel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Titel
- Die Macht auf dem Gipfel
- Untertitel
- Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Autor
- Eva Bachmann
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21122-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 294
- Schlagwörter
- Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute Bergbücher
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung 7
- 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
- 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
- 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
- 5. Vergleich 243
- 6. Fazit 258
- 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
- 8. Abbildungsverzeichnis 285
- 9. Dank 288
- 10. Register 289