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Die Macht auf dem Gipfel - Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
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151Königliche Reisen | wurden immer wieder erweitert und erneuert, um den problemlosen Ablauf der königlichen Jagden und die Sicherung des Wildes während der Abwesenheit des Königs sowie die Wiederaufstockung nach den Jagden und die Instandhaltung der Infrastrukturen zu gewährleisten. Als König von Italien Die Ausflüge des Monarchen beschränkten sich nicht nur auf seine Jagdgebiete : 1854 besuchte König Vittorio Emanuele die Cholerapatienten in den Spitälern von Genua und im November 1855 reiste er erneut von Turin ab, um Napo- leon  III. und Königin Victoria einen Besuch abzustatten.39 Regie Cacce e dei Distretti di Caccia, Decreti e regolamenti, 7054, Norme per la Classificazione delle Spese compresse nei Singoli Articoli nei quali è diviso il Bilancio delle Regie Caccie. 39 Cognasso, Francesco, Vittorio Emanuele II, S.  349. Diesen Besuch beschrieb Königin Victoria in ihrem Tagebuch. Besonderen Fokus legte sie dabei auf die Beschreibung des Äußren und der von ihr so wahrgenommenen Charaktereigenschaften des Königs. So steht in ihrem Eintrag vom 30.  November 1855, dem Tag als Vittorio Emanuele in Windsor ankam, zu lesen : »The King is very peculiar looking, not very tall, but broadly built, — very projecting blue eyes, which he rolls in the most extraordinary way, when he is embarrassed, pleased, or struck by anything. He has a completely turned up nose, with a projecting jaw & under lip. He wears moustaches curiously joined on to his whiskers, & his hair brushed upwards & away from the face.« In den folgenden Tagen unternahm der sardische König mit der britischen Königsfamilie Ausritte und Ausfahrten mit der Kutsche und dem Zug in verschiedene englische Ortschaften, jeweils begleitet von abend- lichen Dinnerveranstaltungen. Beeindruckt zeigte sich Victoria von seiner direkten Art : »I found the King quite easy to get on with, so straightforward & frank, so shrewd, sensible & wise upon political subjects, but singularly plain spoken.« Nach ein paar Tagen in seiner Gesellschaft hatte sich Victoria auch eine Meinung bezüglich seiner weniger vorteilhaften Charaktereigenschaften und deren Herkunft gebildet : »His faults came chiefly from his bad education, the bad society he was thrown into, & the low standard of morals existing in Italy. One cannot help liking, as well as pitying him. There is such a total absence of all humbug, or playing a part, it is a plain frank nature, wanting in refinement & softness, but liking evidently that one should speak as frankly to him, as he does to one.« Am 7.  Dezember, dem Tag nach der Abreise des Königs Vittorio Emanuele  II., verzeichnete Victoria nach einem Gespräch mit ihrem Ehemann Albert in ihrem Tagebuch ihr vorläufig abschließendes Urteil hinsichtlich ihres königlichen Gastes : »[H]e was like a Knight or King of olden times, very shrewd, with great courage & honesty, but wanting in knowledge of the ways of the world (though not of men) & of History, for he had learnt very little. Still it was a character one could not help liking & admiring, such as one as used formerly to be found in Germany & Spain. To move in good society would do much to improve & refine him. His de- fects & weaknesses as regards women, arose from the bad society he had been in, & the wretched education he had received from a very strange, harsh, unprincipled father. Therefore great excuses must be made for him.« RA VIC/MAIN/QVJ (W) 30  November, 4  December, 7  December 1855 (Princess Beatrice’s copies). Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
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Die Macht auf dem Gipfel Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Titel
Die Macht auf dem Gipfel
Untertitel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
Autor
Eva Bachmann
Verlag
Böhlau Verlag
Ort
Wien
Datum
2020
Sprache
deutsch
Lizenz
CC BY-NC 4.0
ISBN
978-3-205-21122-8
Abmessungen
15.5 x 23.0 cm
Seiten
294
Schlagwörter
Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
Kategorien
Geographie, Land und Leute Bergbücher

Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Einführung 7
    1. 1.1 Fragestellungen und Gliederung 8
    2. 1.2 Forschungsstand 10
      1. 1.2.1 Alpenforschung 11
      2. 1.2.2 Tourismusgeschichte 12
      3. 1.2.3 Monarchieforschung 13
    3. 1.3 Quellen 17
    4. 1.4 Methodik 23
  2. 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
    1. 2.1 Das Erfolgsmodell schweizerische Alpen 27
      1. 2.1.1 Tourismus 29
      2. 2.1.2 Alpinismus 35
      3. 2.1.3 Massentourismus 38
    2. 2.2 Die italienischen Alpen 42
      1. 2.2.1 Alpiner Tourismus und italienische Naturforscher 42
      2. 2.2.2 Alpinismus 44
      3. 2.2.3 Massentourismus 47
  3. 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
    1. 3.1 Die britische Monarchie 51
      1. 3.1.1 Ein expansives Königreich 51
      2. 3.1.2 Das Haus Hannover 55
    2. 3.2 Königliche Reisen 58
      1. 3.2.1 Royale Abenteurerin : Prinzessin Caroline (1768–1821) 60
      2. 3.2.2 »Sailor King« William IV. (1765–1837) 74
      3. 3.2.3 Viktorianischer Weitblick : Prinzgemahl Albert (1819–1861) und Königin Victoria (1819–1901) 75
      4. 3.2.4 Neue Horizonte : König Edward VII. (1841–1910) 119
  4. 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
    1. 4.1 Die italienische Monarchie 140
      1. 4.1.1 Das Haus Savoyen 140
      2. 4.1.2 Das italienische Königreich 142
    2. 4.2 Königliche Reisen 145
      1. 4.2.1 »Re Cacciatore« : Vittorio Emanuele II. (1820–1878) 145
      2. 4.2.2 Das erste italienische Königspaar : Umberto I. (1844–1900) und Margherita (1851–1926) 168
      3. 4.2.3 Die dritte Generation : König Vittorio Emanuele III. (1869–1947) und Königin Elena (1873–1952) 214
  5. 5. Vergleich 243
    1. 5.1 Zeitpunkt 244
    2. 5.2 Lokalitäten und Reiserouten 245
    3. 5.3 Intentionen 247
    4. 5.4 Begleitpersonen und Fortbewegung 249
    5. 5.5 Betätigungen und Kleidung 251
    6. 5.6 »Äußerste Einfachheit« 253
    7. 5.7 Auswirkungen 256
  6. 6. Fazit 258
    1. 6.1 Gesellschaftlicher Wandel und königliche Alpenreisen 258
    2. 6.2 Alpen als Sonderdestinationen ? 261
    3. 6.3 Alpeninterne und -externe königliche Reisende 263
    4. 6.4 Schlusswort 264
  7. 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
    1. 7.1 Quellen 266
      1. 7.1.1 Ungedruckte Quellen 266
      2. 7.2.2 Gedruckte Quellen 272
    2. 7.2 Literatur 278
  8. 8. Abbildungsverzeichnis 285
  9. 9. Dank 288
  10. 10. Register 289
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