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197Königliche
Reisen |
Möbel, Geschirr, Wäsche und Schreibwaren von Turin aus in die Villa trans-
portiert.215 Der Ausflug der Königin nach Gressoney fand auch in der Presse
Beachtung, so bettete etwa ein Artikel in La Stampa diesen in einen größeren
touristischen Kontext ein :
Von Gressoney aus beschäftigen sich die Touristen und die Gelehrten, bewunderten
die Schönheiten der Natur oder untersuchten die ethnischen Ursprünge, die Sorte von
Menschen, welche in letzter Zeit viele noble physische und intellektuelle Aktivitäten
um unsere Berge und insbesondere diesen Monte Rosa, den Welden216 als den schöns-
ten und großartigsten Anblick bezeichnete, verbrachten.217
Trotzdem sei Gressoney im Allgemeinen nicht besonders stark von Touristen
frequentiert und die Königin habe bereits längere Zeit den Wunsch gehegt, das
Tal zu besuchen. Bevor der eigentliche Aufenthalt der Königin zur Sprache kam,
erfolgte eine ausführliche Beschreibung der Gemeinde, der umliegenden Berge
und der Bevölkerung, mit einem besonderen Fokus auf den Baron Luigi Peccoz,
welcher als »gentiluomo perfetto«218 bezeichnet wurde. In diesem Umfeld »zwi-
schen den Alpen hängend, welche die italienische Königin wiederherstellen, wo
sie jeglichen Pomp ihres Standes ablegt, und nichts davon beibehält außer die
höflichen Tugenden der Frau oder die starken oder erprobten Haltungen der
Alpinistin«.219
Bis Anfang September unternahm Margherita anschließend eine große An-
zahl an Wanderungen und Bergtouren, so bestieg sie gemäß der Aufzählung von
Ernest Tissot :
Die Chialverina, mit 1615 Metern ; den Lysgletscher, mit 2500 Metern ; die Pointe de
la Reine Marguerite, mit 2390 Metern ; den Col d’Olen, mit 2871 Metern ; den Theo-
215 AST, Casa di Sua Maestà, Amministrazione della Real Casa di Torino, 7750.
216 Der österreichische Ludwig von Welden stellte topographische Vermessungen des Monte-Rosa-
Massivs an und gab dabei auch einigen Gipfeln ihre Namen.
217 »Di Gressoney si sono occupati i touristes e i dotti, ammirandone le bellezze naturali o ricercan-
done le origini etniche, specie in questi ultimi tempi nei quali tanta nobile attività fisica e intel-
lettuale si spende intorno alle nostre montagne e particolarmente a questo Monrosa che Welden
ha detto la cosa più bella e grandiosa da lui veduta.« Gustavo, »Gressoney ed il soggiorno della
Regina«, o.
S.
218 Ebd., o.
S.
219 »sospeso tra le Alpi, che è riparata la Regina d’Italia, deposto ogni pompa del suo grado, è non
recando tra questi per essi che le gentili virtù della donna o le forti o sperimentato attitudini
dell’alpinista«. Ebd., o. S.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
Die Macht auf dem Gipfel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Titel
- Die Macht auf dem Gipfel
- Untertitel
- Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Autor
- Eva Bachmann
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21122-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 294
- Schlagwörter
- Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute Bergbücher
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung 7
- 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
- 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
- 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
- 5. Vergleich 243
- 6. Fazit 258
- 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
- 8. Abbildungsverzeichnis 285
- 9. Dank 288
- 10. Register 289