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203Königliche
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kommensspruchbänder auf ; am Abend leuchteten venezianische Laternen und bunte
Lampions von den Bögen, und die umliegenden Berge wurden von Feuern erleuchtet
und warfen das Echo des Knalls der Böller wider.241
Auch in jenem Jahr kehrte Margherita außerdem in die Villa Stafel zurück, wo
sie Anfang September im Album vermerkte :
Heute verlassen wir das liebe Stafel, nachdem wir hier so gute Tage verbrachten ; wir
tragen den Gedanken daran in unseren Herzen und Augen ; in unserem Stadtleben
lassen wir diese Erinnerung wiederaufleben, wenn wir an das leuchtende Juwel denken,
bis, so Gott will und es ihm gefällt, wir uns im nächsten Jahr mit Freude im Herzen
wieder hier einfinden.242
Die für sie erbaute Villa bot ihr einen weiteren Ruhepunkt in den Alpen fern
ihres geschäftigen Lebens in Rom.
Während ihres Aufenthalts in Gressoney vertraute Margherita sich in einem
Brief bezüglich ihres Freiheitsempfindens in den Alpen dem General und Tutor
ihres Sohnes Egidio Osio an :
Sie haben völlig Recht, mein lieber Osio, wenn Sie sagen, dass dieses Leben mir seelisch
und körperlich gut tut ; Sie, der Sie nur zu gut das Umfeld und die Lebensweise kennen,
welche das Jahr lang werden lassen, können besser verstehen als viele andere, wenn ich
dieses ruhige Leben genieße, an diesem Ort, der mir immer schöner und friedlicher
erscheint, und gesünder und geeigneter, um den Geist und den Körper zu stärken !243
241 »Gli abitanti di Gressoney-Saint-Jean, quando sapevano del prossimo arrivo della sovrana, erige-
vano archi di mortella, inghirlandavano le case, tendevano striscioni di benvenuto ; di sera lanterne
veneziane e lampade multicolori brillavano sugli archi, e le montagne tutt’attorno si illuminavano
di fuochi, ripetevano con l’eco lo scoppio dei mortaretti.« Casalegno, Carlo, La regina Margherita,
S. 134.
242 »Oggi lasciamo il caro Stafel dopo aver trascorso qui delle così buone giornate ; ne portiamo però
con noi il pensiero nel cuore e negli occhi ; nella nostra vita cittadina, rivivremo questo ricordo
come pensando a d [sic] un luminoso gioiello sino a quando, a Dio volendo e piacendo, potremo
ritrovarci qui l’anno prossimo con la gioia nel cuore.« Ebd., S. 137.
243 »A proprio ragione Lei, mio caro Osio, di dire che questa vita mi fa bene moralmente e fisica-
mente ; Lei che conosce anche troppo bene l’ambiente ed il genere di vita che faccio lungo l’anno
può meglio capire di molti altri, quanto io goda di questa vita tranquilla, in questo posto che mi
sembra sempre più bello e più piacevole, e più sano e più atto a dare forze alla mente ed al corpo !«
Margherita a Generale Egidio Osio, Gressoney, 8 agosto 1892, S. 506.
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
Die Macht auf dem Gipfel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Titel
- Die Macht auf dem Gipfel
- Untertitel
- Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Autor
- Eva Bachmann
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21122-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 294
- Schlagwörter
- Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute Bergbücher
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung 7
- 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
- 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
- 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
- 5. Vergleich 243
- 6. Fazit 258
- 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
- 8. Abbildungsverzeichnis 285
- 9. Dank 288
- 10. Register 289