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über Fribourg und Bern nach Interlaken bis zu der Rosenlaui-Schlucht, ei-
nen Ort, den sein Vater ebenfalls aufgesucht hatte. Als nächste Station sei-
ner Reise steuerte Albert Edward den Furka an, wo sich zwanzig Jahre zuvor
sein Vater Albert aufgehalten hatte und den elf Jahre später auch seine Mutter
Victoria besuchen sollte. Ein nächstes Etappenziel, die Teufelsbrücke, stellte
eine weitere Destination dar, die Edward mit allen anderen untersuchten bri-
tischen Souveränen teilte. Und auch seine nächsten Aufenthaltsorte, Flüelen,
Luzern und die Rigi, wurden sowohl von Albert als auch Victoria besucht.
Im Gegensatz zu seinen Eltern stieß er noch bis nach Ragaz in die Alpen
der Ostschweiz vor, bevor er das Land schließlich über St. Gallen und nach
Konstanz verließ.
Victoria erkundete die nähere Umgebung rund um Luzern um einiges aus-
führlicher, als ihr Ehemann und ihr Sohn dies getan hatten und erklomm als
einzige den Pilatus. Dafür stieß sie aber nicht so weit in die westlichen Alpen vor,
mit Ausnahme von Chambery während ihrer Kuraufenthalte in Aix-les-Bains.
Auch Lugano und den St. Gotthard sah sie nur vom Zugfenster aus.
Carolines Alpentouren rund um Como sind bis auf die zwei Ausflüge zum
St. Gotthard leider zu wenig gut dokumentiert, um sie auf eine genaue Region
einzuschränken, jedoch sah sie die Alpen rund um Turin aller Wahrscheinlich-
keit nach nur bei ihrer Rückreise über den Mont Cenis nach Genf. Während
die Touren von Albert und Edward als aneinanderhängende Reisen betrachtet
werden können, brachen Caroline und Victoria von zentralen Punkten, Como
und Luzern, aus auf. Albert hob in einem Brief an Victoria zudem stolz hervor,
er habe bei seinen alpinen Touren auch Orte besucht, die kaum ein anderer Aus-
länder gesehen habe.
Die italienischen Regenten hielten sich alle in den Regionen der von Vittorio
Emanuele II. etablierten Jagdreservate auf, allerdings mit verschiedenen Schwer-
punkten. Der erste italienische König verweilte im Laufe seines Lebens in ver-
schiedenen Lokalitäten vom Aostatal im Norden entlang des Alpenkammes bis
zu Valdieri-Entracque im Süden. Sein Sohn Umberto I. hielt sich neben dem
Aostatal, Valdieri und dem im Valle dell’Orco gelegenen und schließlich zu Eh-
ren des italienischen Königshauses benannten Ceresole Reale auch einmal kurz
für einen offiziellen Empfang in Göschenen auf und überquerte die Alpen auf
einer Zugfahrt nach Berlin durch die Schweiz. Seine Ehefrau Margherita weist
eine größere geographische Bandbreite an Alpenvisiten auf, die sich von den in
den italienischen Ostalpen gelegenen Gemeinden über das sich in der Schweiz
befindende St.
Moritz, Zermatt, das Aostatal, mit besonderem Schwerpunkt auf
der neu hinzugekommenen Gemeinde Gressoney, bis nach Valdieri erstreckte,
Publikation im Sinne der CC-Lizenz BY-NC
Die Macht auf dem Gipfel
Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Titel
- Die Macht auf dem Gipfel
- Untertitel
- Alpentourismus und Monarchie 1760–1910
- Autor
- Eva Bachmann
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2020
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC 4.0
- ISBN
- 978-3-205-21122-8
- Abmessungen
- 15.5 x 23.0 cm
- Seiten
- 294
- Schlagwörter
- Alpen, Tourismus, Berge, Alpinismus, Reisen
- Kategorien
- Geographie, Land und Leute Bergbücher
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung 7
- 2. Wie die Touristinnen und Touristen zum Berg kamen : Alpine Reisende 26
- 3. British Royalty – das britische Königshaus 51
- 4. Casa Reale d’Italia – das italienische Königshaus 140
- 5. Vergleich 243
- 6. Fazit 258
- 7. Quellen- und Literaturverzeichnis 266
- 8. Abbildungsverzeichnis 285
- 9. Dank 288
- 10. Register 289