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Dichtefunktionaltheorie 39
Dabei ist mit S die Überlappmatrix durch folgende Elemente µS
ν bestimmt:
( ) ( )
3*µ
µ
µS r r d
rν
ν
νφ
φ φ
φ=
=∫
(54)
Eine besondere Form zur Lösung rechenintensiver 4-Zentren-2-Elektronenintegrale
wird im TURBOMOLE-Paket18 angewandt. Dabei werden die Coulombterme, die der
klassischen elektrostatischen Elektron-Elektron-Wechselwirkung entsprechen, mit Hilfe
der RI-J-Methode74,75 (resolution of the identity approximation) in 3-Zentrenintegrale
umgewandelt, was eine Beschleunigung der Berechnung um den Faktor 5 erbringt. Die
virtuellen und besetzten Orbitale werden mit zusätzlichen Basisfunktionen (auxiliary
basis set) expandiert, was einer zusätzlichen Näherung entspricht, in Anbetracht der
geringen Fehler und der Kostenersparnis jedoch gerechtfertigt wird.
Die Basissätze
Die exakten Lösungen des Wasserstoffatoms ergeben Slaterfunktionen (STO, Slater
type orbital). Für den LCAO-Ansatz bietet es sich deshalb an eine ähnliche analytische
Beschreibung für die Orbitale zu verwenden. Die zur Bestimmung der Wellenfunktion
nötigen Integrale lassen sich jedoch nur numerisch lösen, weshalb in ab initio-
Programmen Gaußfunktionen als Basisfunktionen verwendet werden (GTO, Gaussian
type orbital). Sie unterscheiden sich in ihrem Verlauf vor allem in Kernnähe, wo die
STOs eine nicht-differenzierbare Stelle und die GTOs ein Plateau besitzen. Die GTOs
erhält man durch eine quadratische Abstandsabhängigkeit r2 vom Kern in der Exponen-
tialfunktion (anstatt r bei STOs):
2GTO
l m n
rAx
y z e
αψ
−= STO l m n
rAx
y z e
αψ
−= (55)
Je nach Drehimpuls L = l + m + n werden die Basisfunktionen als s-, p-, d-Basis-
funktion etc. bezeichnet. Die Namen der Basissätze, die typischerweise für das Hartree-
Fock-Limit der Atome optimiert wurden, geben Aufschluss über die Anzahl an Basis-
funktionen, die für (Valenz-)Elektronen zur Verfügung stehen: double-ξ- oder triple-ξ-
Basissätze enthalten z.B. zwei bzw. drei Basisfunktionen pro Atomorbital. Die Be-
zeichnung „P“ (polarized) deutet an, dass weitere Funktionen mit hoher Drehim-
pulsquantenzahl dem Standardbasissatz hinzugefügt worden sind. Dies ist insbesondere
für die korrekte Beschreibung von stark gerichteten Valenzbindungselektronen von
Vorteil. Standardbasissätze enthalten Funktionen deren höchste Drehimpulsquantenzahl
eins größer als die des HOMO-Valenzelektrons ist.
Da in chemischen Bindungen die Kernelektronen wenig von den Lösungen im einzel-
nen Atom abweichen, werden sie aus Kostenersparnis oft durch ein effektives Kernpo-
tenzial (ECP, effective core potential) ersetzt. Für schwere Elemente sind ebenso relati-
vistische Kernpotentiale (RECPs) entwickelt worden.
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Titel
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Autor
- Thomas Rapps
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 390
- Schlagwörter
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Kategorien
- Naturwissenschaften Chemie
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333