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Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 193
verschiedenen verwendeten Kandidatstrukturen sind jeweils innerhalb der entsprechen-
den in Abbildung 142 dargestellten Guptapotenziale relaxiert. In allen Fällen führt eine
Mischung zu einem signifikant kleineren Rw-Wert. An dieser Stelle sei betont, dass auf-
grund der unterschiedlichen Datensätze die angegebenen absoluten Zahlenwerte nur
innerhalb einer Tabellenspalte miteinander vergleichbar sind. Mischungen wurden stets
mit der Struktur des Marksdekaeders durchgeführt, da er verglichen mit einem Inodeka-
eder in allen Fällen einen kleineren Rw-Wert zeigte und aufgrund der kompakteren
Oberfläche in Rechnungen i.d.R. eine niedrigere elektronische Gesamtenergie ergibt.
Entgegen den Vorhersagen (siehe Tabelle 14) ergeben die Anpassungen an den 3d-Ele-
menten Ni und Cu eine leicht zugunsten der dekaedrischen Struktur verschobene Misch-
ung. Für Ag findet man einen erhöhten Ikosaederanteil. Diesem Element wird mit dem
semiempirischen Guptapotenzial ein deutlich früherer Dekaederübergang vorhergesagt.
Tabelle 15: Berechnete Rw-Werte der Cluster M147− (M = Ni, Cu, Ag). Die beste Übereinstim-
mung wird mit einer ausgeglichenen Mischung aus dekaedrischem und ikosaedrischem Struk-
turtyp erreicht (siehe Abbildung 147 für die verwendete Isomerenbezeichnung).
Isomer Ni Cu Ag
(1) 5,7% 10,9% 7,5%
(2) 8,6% 7,9% 9,0%
(3) 5,1% 6,7% 8,7%
(4) 18,6% 20,5% 26,8%
Mischung (1+3) 2,7% (45:55) 3,7% (45:55) 3,7% (55:45)
Cluster vor und nach dem Strukturübergang um 147 Atome
Im Falle von 145- bis 147-atomigen Clustern konnte kein reines der oben vorgestellten
Strukturmotive bei einer experimentellen Temperatur von T = 95K gefunden werden
und es ist wahrscheinlich, dass die Größe im Übergangsbereich NIh→Dh anzusiedeln ist.
Eine Überprüfung kann die Strukturanlayse von Clustern der Größe N ± Δn gewährleis-
ten. Für hinreichend große Δn sollten rein ikosaedrische sowie rein dekaedrische Bin-
dungsmotive auftreten. Anders als die in Abbildung 145 gezeigten sMtheo-Funktionen
geschlossenschaliger Strukturen, ist für Cluster mit unvollständiger Oberflächenbele-
gung aufgrund zahlreicher möglicher gleichwertiger Isomere eine Vorhersage des cha-
rakteristischen Beugungssignals schwer zu treffen. Des Weiteren sagen die zur Verfü-
gung stehenden semiempirischen Potenziale bis über die untersuchten Clustergrößen
hinaus ausschließlich ikosaedrische Strukturen voraus.284,285 Aus diesem Grund wurde
ein genetischer Algorithmus mit R-gewichteter Fitnessfunktion (siehe Kapitel 4.2) zur
Erzeugung von neuen Kandidatstrukturen verschiedener Strukturfamilien verwendet.87
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Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Titel
- Aufklärung der Struktur von Metallclusterionen in der Gasphase mittels Elektronenbeugung
- Autor
- Thomas Rapps
- Verlag
- KIT Scientific Publishing
- Datum
- 2012
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-86644-878-0
- Abmessungen
- 21.0 x 29.7 cm
- Seiten
- 390
- Schlagwörter
- Elektronenbeugung, Nano-Metallcluster, Gasphase, massenselektiv, Strukturbestimmung
- Kategorien
- Naturwissenschaften Chemie
Inhaltsverzeichnis
- Abstract
- 1 Einleitung 1
- 2 Elektronenbeugung in der Gasphase (GED) 5
- 3 Das TIED-Experiment 15
- 4 Heuristik der Clusterstrukturfindung 35
- 5 Strukturen von Metallclusterionen 45
- 5.1 Kleine Käfigstrukturen magnetisch dotierter Goldcluster (M@Aun−, M = Fe, Co, Ni; n = 12–15) 45
- 5.2 Ladungsabhängige Strukturunterschiede von kleinen Bismutclustern 68
- 5.3 Palladiumcluster (Pdn−/+, 13 ≤ n ≤ 147) 91
- 5.4 Wasserstoffadsorptionseigenschaften von massenselektierten Palladiumclustern 128
- 5.5 3d-/4d-/5d-Übergangsmetallcluster aus 55 Atomen 152
- 5.6 Strukturelle Entwicklung später Übergangsmetallcluster (Co, Ni, Cu, Ag) 184
- 6 Der Temperatureinfluss auf die Gleichgewichtsstruktur von Metallclusterionen 205
- 7 Statistische Untersuchungen zur Datenanalyse 259
- 8 Zusammenfassung und Ausblick 273
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- A.1 Entwicklung der Clusterstruktur verschiedener Elemente der Gruppe 14 (Si, Sn, Pb) 279
- A.2 Schmelzen des Clusters Pb55− 283
- A.3 Der Zinncluster Sn13+ 379 286
- A.4 Strukturmotiv von Clustern des bcc-Elements Tantal 288
- A.5 Thermisch induzierte Oberflächenrekonstruktion beinahe geschlossenschaliger Silbercluster (Ag55±x−, x = 1–2) 290
- A.6 Möglicher Strukturübergang bei Silberclusterionen (Agn−, n = 80–98) 295
- A.7 Reine Goldcluster größer 20 Atome 296
- Anhang B: Apparative Entwicklung 305
- Anhang C: Einfluss der Fallengeometrie auf große Streuwinkel 311
- Anhang D: CNA-Analyse des zehnatomigen Strukturensembles 313
- Anhang A: Beugungsdaten weiterer Metallclusterionen 279
- Abbildungsverzeichnis 321
- Tabellenverzeichnis 331
- Literaturverzeichnis 333