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Volume beschreibt âBig Dataâ mit der verfĂŒgbaren Datenmenge und der MaĂ-
gröĂe âByteâ. Die jĂ€hrlich generierte Datenmenge wird vor allem in den nĂ€chsten
Jahren rasant wachsen. Wurden 2016 16,1 ZetaByte1 an digitalen Daten weltweit
generiert, soll sich diese Zahl bis zum Jahr 2025 verzehnfachen (siehe hierzu
Statista 2019). Das Kriterium Velocity steht fĂŒr die Geschwindigkeit der Daten-
erzeugung und Verarbeitung.
Die Datenvielfalt ist Gegenstand des Kriteriums Variety. Damit sind nicht
lediglich unterschiedliche Dateiformate (z. B. Bilder, E-Mails, PDF, Word-
Dateien, Videos etc.) gemeint, sondern auch ihr Strukturierungsgrad. Daten sind
unstrukturiert, wenn sie keiner formalisierten Ordnung entsprechen. Dies ist
i. d. R. bei Bildern und E-Mails der Fall. Semistrukturierte Daten weisen ent-
weder keine fest typisierte, sondern lediglich eine versteckte Struktur auf oder
sind insgesamt unterschiedlich strukturiert. Mit der Struktur sind neben den
Dateiformaten, die mit der Unternehmensdatenbank kompatibel sein mĂŒssen,
auch die Strukturen des Feldtypen gemeint, die eine Datei in einer Datenbank
nĂ€her beschreibt (Deutsches Institut fĂŒr Vertrauen und Sicherheit im Internet
2016, S. 26). Eine weitere Einteilung differenziert in statische und dynamische
Daten. Statische Daten werden einmal erfasst und liegen dann unverÀndert vor.
Dagegen lassen sich die Merkmale von dynamischen Daten verÀndern und
neue Informationen hinzufĂŒgen (Denkena et al. 2017, S. 299). Nach den Bezugs-
gröĂen können Personendaten, Objektdaten und Prozessdaten unterteilt werden.2
Je nach Datentyp lassen sich Datenanalysen zur Generierung mehrwertiger Infor-
mationen mehr oder weniger effektiv und effizient umsetzen (Sobe 2018, S. 6).
Die Investitionen von Unternehmen in Informationstechnologien zur Speicherung
und Verarbeitung von âBig Dataâ sollen sich selbst-verstĂ€ndlich amortisieren und
den Unternehmenswert steigern. Anders ist die Sammlung, Speicherung und Aus-
wertung von âBig Dataâ aus unternehmerischen Gesichtspunkten nicht sinnvoll.
Diese Zielsetzung ist im Kriterium Value enthalten (Fasel/Maier 2016, S. 6).
FĂŒr die folgende Arbeit sind insbesondere maschinelle Daten relevant, die
digitale Informationen enthalten. Erzeugt werden die Maschinendaten von
immobilen oder mobilen und möglichst vernetzten EndgerÀten, Computern und
eingebetteten Systemen (Roussem 2017).
11 Zetabyte entspricht ca. 1021 Byte.
2Eine Àhnliche Unterteilung, die allerdings Schnittmengen aufweist, differenziert Personen-
daten, Haushaltsdaten, GebÀudedaten, Objektdaten, Gewerbedaten und Device-Daten
(Beenken et al. 2018).
2.1 Grundlagen zum Konzept der Lebenswelten
Die Big-Data-Debatte
Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Title
- Die Big-Data-Debatte
- Subtitle
- Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Authors
- Susanne Knorre
- Horst MĂŒller-Peters
- Publisher
- Springer Gabler
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-27258-6
- Size
- 15.3 x 21.6 cm
- Pages
- 220
- Keywords
- Economics, Management science, Economic policy, Motivation research (Marketing), Insurance
- Category
- Informatik
Table of contents
- 1 Big Data im öffentlichen Diskurs: Hindernisse und Lösungsangebote fĂŒr eine VerstĂ€ndigung ĂŒber den Umgang mit Massendaten 1
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- 1.1.1 Nutzen und Schutz von Daten: Ăberlegungen zur Analyse eines politischen Diskurses 2
- 1.1.2 Big Data, KĂŒnstliche Intelligenz und Algorithmen: Begriffe und Konzepte in der Diskussion 4
- 1.1.3 Arten, Herkunft und Nutzer von Daten: AnnÀherung an eine Dual-Use Technologie 7
- 1.1.4 Diffuses Bild: Was bislang ĂŒber die öffentliche EinschĂ€tzung von Datennutzung erhoben wurde 12
- 1.2 Von Konflikten und Kollisionen: Big Data als Gegenstand öffentlicher Narrationen 15
- 1.2.1 Ein Narrativ wird entdeckt: âBig Brotherâ in der Kampagne gegen die VolkszĂ€hlung 1983 16
- 1.2.2 âBig Brotherâ reloaded: Die ErzĂ€hlung von Edward Snowden 18
- 1.2.3 Die Manipulation: Die ErzÀhlung von der Beeinflussung des US-Wahlkampfs 2016 20
- 1.2.4 Spione im Kinderzimmer: Die ErzÀhlung vom Verlust der PrivatsphÀre 22
- 1.2.5 Die Apokalypse: Die ErzÀhlung vom digitaltotalitÀren Staat 23
- 1.2.6 Die VerselbststÀndigung der Maschine: Die ErzÀhlung vom unkontrollierbaren Auto 25
- 1.2.7 Die globale Gier: Die ErzĂ€hlung von der Weltherrschaft der âFrightful 5â 26
- 1.3 Nutzen und Schutz von Daten des BĂŒrgers im politischen Diskurs 28
- 1.4 Vom Heldenbild des rationalen, souverÀnen Nutzers: Narrationen im politischen Diskurs 35
- 1.5 Datenethik als neues Paradigma? Handlungsangebote jenseits der Regulierung 42
- 1.6 Ordnungspolitik und Big Data: Den fairen Zugang sichern 46
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- Literatur 55
- 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services rund um Wohnen, Gesundheit und MobilitĂ€t: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger in privaten Lebenswelten 63
- 3 Big Data: Chancen und Risiken aus Sicht der BĂŒrger 137
- 3.1 Einleitung 137
- 3.2 Datenwissen 140
- 3.3 Handlungsfreiheit 143
- 3.4 FolgeabschĂ€tzungen, Bewertung von Anwendungsfeldern und Einstellungen zu Datenschutz und Technologie (âWollenâ) 146
- 3.5 Verhalten (âHandelnâ) 160
- 3.6 Datenpolitik und Datenethik (âNeue Paradigmenâ) 169
- 3.7 Alte und neue Narrative 176
- 3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft 179
- 3.9 Fazit 187
- Literatur 191
- 4 Big Data: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger! Zusammenfassung und Fazit 195
- 4.1 Zur Gestaltung des öffentlichen Diskurses ĂŒber Chancen und Risiken von Big Data: Die Ergebnisse im Ăberblick 196
- 4.2 Zum Nutzen von Big Data in konkreten Lebenswelten:
- Die Ergebnisse im Ăberblick 201
- Anhang 207