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74 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services âŠ
Smart Services im Bereich Komfort sollen den Bewohner von Alltagsauf-
gaben entlasten, das Leben in der Wohnung oder im Haus einfacher machen
und eine komfortable und gemĂŒtliche WohnatmosphĂ€re schaffen. AnknĂŒpfungs-
punkte sind z. B. die Regulierung von Luft, Licht und Temperatur, des Zutritts
zur Wohnung, der Fensteröffnungen sowie die bequeme, ggf. auch automatisierte
Steuerung verschiedener Komponenten und GegenstÀnde. So ist bei vielen
Beleuchtungssystemen mittlerweile eine per App steuerbare VerÀnderung der
Helligkeit und der Lichtfarbe möglich, inkl. des An- und Abschaltens des Lichts
aus der Ferne. Ein weiteres Beispiel ist die intelligente Steuerung der Hei-
zung, wie sie mittlerweile von einer ganzen Reihe von Herstellern angeboten
wird. Dabei kann die Raumtemperatur wiederum entweder manuell per App
oder Sprachsteuerung geregelt werden, oder aber die Einstellung erfolgt auto-
matisiert, indem Daten per Funk, ĂŒber Wandsensoren, durch Geofencing oder
mittels Einsatzes einer KĂŒnstlichen Intelligenz weitergeleitet und fĂŒr die Steue-
rung eingesetzt werden. Das Geofencing sammelt Standort- und Bewegungs-
daten ĂŒber GPS und erkennt, wenn die Bewohner zu Hause sind und wo sie
sich aufhalten; demnach wird die Temperatur in den entsprechenden Heizzonen
angepasst. Verlassen die Bewohner das Haus, wird die Temperatur automatisch
abgesenkt. Befinden sie sich auf dem Heimweg, springen die Thermostate an
und adjustieren die Heizung (Innogy 2017). Dabei kann zusĂ€tzlich ĂŒber eine
App oder andere Steuerungsmechanismen nachgeregelt werden. Wird zudem
eine KĂŒnstliche Intelligenz verwendet, können Daten ĂŒber die Gewohnheiten der
Bewohner gesammelt und die Temperaturregelung selbstlernend angepasst wer-
den. ErgÀnzend können auch weitere Sensoren zum Einsatz kommen, die zu hohe
Luftfeuchtigkeit registrieren und z. B. mit einem Schimmelwarnungssystem aus-
gestattet sind.
Wie sich zeigt, erhöht diese den Komfort adressierende Lösung zudem die
Ressourceneffizienz, indem die Energienutzung optimiert und z. B. vermieden
wird, dass die Heizung im Fall einer lÀngeren Abwesenheit der Bewohner unnötig
viel Ăl, Gas oder Strom verbraucht. Durch die Vernetzung und den Datenaus-
tausch mit Fenster- und TĂŒrsensoren kann zudem ein Energieverlust beim LĂŒften
verhindert werden. DarĂŒber hinaus können zahlreiche weitere Daten gesammelt
werden, die wertvolle Informationen ĂŒber den Energieverbrauch bieten und Ver-
besserungspotenziale aufzeigen. Insbesondere sog. âSmart Meterâ (intelligente
ZÀhler) können den Bewohnern in einem Smart Home entsprechende Mehrwerte
schaffen. So wird etwa ein intelligenter StromzÀhler mit den verschiedenen GerÀ-
ten, die an das Stromnetz angeschlossen sind, vernetzt und ĂŒber ein Gateway zur
DatenĂŒbertragung dazu befĂ€higt, alle Verbrauchsdaten nicht nur gesamthaft, son-
dern auch differenziert nach den EinzelgerÀten auszulesen und zu analysieren.
Die Big-Data-Debatte
Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Title
- Die Big-Data-Debatte
- Subtitle
- Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Authors
- Susanne Knorre
- Horst MĂŒller-Peters
- Publisher
- Springer Gabler
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-27258-6
- Size
- 15.3 x 21.6 cm
- Pages
- 220
- Keywords
- Economics, Management science, Economic policy, Motivation research (Marketing), Insurance
- Category
- Informatik
Table of contents
- 1 Big Data im öffentlichen Diskurs: Hindernisse und Lösungsangebote fĂŒr eine VerstĂ€ndigung ĂŒber den Umgang mit Massendaten 1
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- 1.1.1 Nutzen und Schutz von Daten: Ăberlegungen zur Analyse eines politischen Diskurses 2
- 1.1.2 Big Data, KĂŒnstliche Intelligenz und Algorithmen: Begriffe und Konzepte in der Diskussion 4
- 1.1.3 Arten, Herkunft und Nutzer von Daten: AnnÀherung an eine Dual-Use Technologie 7
- 1.1.4 Diffuses Bild: Was bislang ĂŒber die öffentliche EinschĂ€tzung von Datennutzung erhoben wurde 12
- 1.2 Von Konflikten und Kollisionen: Big Data als Gegenstand öffentlicher Narrationen 15
- 1.2.1 Ein Narrativ wird entdeckt: âBig Brotherâ in der Kampagne gegen die VolkszĂ€hlung 1983 16
- 1.2.2 âBig Brotherâ reloaded: Die ErzĂ€hlung von Edward Snowden 18
- 1.2.3 Die Manipulation: Die ErzÀhlung von der Beeinflussung des US-Wahlkampfs 2016 20
- 1.2.4 Spione im Kinderzimmer: Die ErzÀhlung vom Verlust der PrivatsphÀre 22
- 1.2.5 Die Apokalypse: Die ErzÀhlung vom digitaltotalitÀren Staat 23
- 1.2.6 Die VerselbststÀndigung der Maschine: Die ErzÀhlung vom unkontrollierbaren Auto 25
- 1.2.7 Die globale Gier: Die ErzĂ€hlung von der Weltherrschaft der âFrightful 5â 26
- 1.3 Nutzen und Schutz von Daten des BĂŒrgers im politischen Diskurs 28
- 1.4 Vom Heldenbild des rationalen, souverÀnen Nutzers: Narrationen im politischen Diskurs 35
- 1.5 Datenethik als neues Paradigma? Handlungsangebote jenseits der Regulierung 42
- 1.6 Ordnungspolitik und Big Data: Den fairen Zugang sichern 46
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- Literatur 55
- 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services rund um Wohnen, Gesundheit und MobilitĂ€t: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger in privaten Lebenswelten 63
- 3 Big Data: Chancen und Risiken aus Sicht der BĂŒrger 137
- 3.1 Einleitung 137
- 3.2 Datenwissen 140
- 3.3 Handlungsfreiheit 143
- 3.4 FolgeabschĂ€tzungen, Bewertung von Anwendungsfeldern und Einstellungen zu Datenschutz und Technologie (âWollenâ) 146
- 3.5 Verhalten (âHandelnâ) 160
- 3.6 Datenpolitik und Datenethik (âNeue Paradigmenâ) 169
- 3.7 Alte und neue Narrative 176
- 3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft 179
- 3.9 Fazit 187
- Literatur 191
- 4 Big Data: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger! Zusammenfassung und Fazit 195
- 4.1 Zur Gestaltung des öffentlichen Diskurses ĂŒber Chancen und Risiken von Big Data: Die Ergebnisse im Ăberblick 196
- 4.2 Zum Nutzen von Big Data in konkreten Lebenswelten:
- Die Ergebnisse im Ăberblick 201
- Anhang 207