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2. Carsharing und Ridesharing
Carsharing meint die gemeinschaftliche Nutzung von Fahrzeugen und deren
spontane und kurzfristige Anmietung auf Grundlage einer Rahmenvereinbarung
(Carsharinggesetz vom 5. Juli 2017 (BGBl. I S. 2230)). Damit wird Carsharing
dem Trend der Sharing Economy und der On-Demand-Lösungen gerecht, indem
je nach Bedarf spontan und ortsunabhÀngig MobilitÀt bereitgestellt wird.
Zur Nutzung von Carsharing stellt der Kunde seine Anmeldedaten und sei-
nen Standort ĂŒber eine App zur VerfĂŒgung. In der Folge kann er nahegelegene
Fahrzeuge der Carsharing-Flotte ausfindig machen und per App reservieren. Die
Fahrpreisabrechnung erfolgt nach in Anspruch genommener Leistung, meist
minutengenau. Unterhaltskosten und andere Fixkosten sind in die Nutzungs-
gebĂŒhren eingepreist; dadurch zahlt der Fahrer nur, solange er den Service in
Anspruch nimmt, und er muss keine gesonderten Sprit- oder Parkkosten auf-
wenden. Neben der Bereitstellung und Kurzzeit-Vermietung können dem Kunden
ergÀnzende Dienstleistungen vor, wÀhrend und nach der Fahrt angeboten werden
(ADAC 2018). Beispielsweise kann der Kunde wÀhrend des Supermarkteinkaufs
kostenlos parken und dabei Rabatte im Lebensmittelmarkt erhalten. Im Rahmen
des Carsharings werden personenbezogene Daten einschlieĂlich der individuel-
len Bewegungsdaten ĂŒber GPS, also u. a. Fahrstrecken, Fahrzeiten, Geschwindig-
keiten, das Beschleunigungs- und Bremsverhalten, gesammelt, ferner Daten ĂŒber
das benutzte Fahrzeug. Neben Automobilen können im Rahmen des Bikesharings
auch FahrrÀder zur Kurzzeitmiete angeboten und damit gemeinschaftlich genutzt
werden.
Ein anderer, dem Carsharing verwandter Smart Service ist das Ridesharing,
bei dem ebenfalls die gemeinsame Nutzung eines Fahrzeugs im Mittelpunkt steht.
Im Unterschied zum Carsharing erfolgt die Nutzung des Fahrzeugs jedoch zeit-
gleich durch verschiedene Personen (Fahrgemeinschaft). Die Organisation des
Ridesharings erfolgt ĂŒber eine Plattform, auf der anderen Nutzern das eigene
Auto zur Mitfahrt angeboten oder selbst nach Mitfahrgelegenheiten gesucht wer-
den kann (Randelhoff 2014). AuĂer im Rahmen von geplanten Fahrten (Bsp. Bla-
blacar) ist auch das spontane Teilen von Fahrdienstleistern möglich (Bsp. Uber).
Insbesondere beim spontanen Ridesharing sind Bewegungs- und Standortdaten
Grundvoraussetzung fĂŒr die Bereitstellung des Smart Services.
3. Autonomes Fahren
Die Fahrzeugtechnik befindet sich aktuell in der Entwicklungsstufe der Teilauto-
matisierung: Das teilautonome Fahrzeug kann vorausfahrenden Automobilen auf
geraden Strecken folgen, dabei die Spur und den Abstand halten und bei Ver-
2.4 Lebenswelt MobilitÀt
Die Big-Data-Debatte
Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Title
- Die Big-Data-Debatte
- Subtitle
- Chancen und Risiken der digital vernetzten Gesellschaft
- Authors
- Susanne Knorre
- Horst MĂŒller-Peters
- Publisher
- Springer Gabler
- Date
- 2020
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-658-27258-6
- Size
- 15.3 x 21.6 cm
- Pages
- 220
- Keywords
- Economics, Management science, Economic policy, Motivation research (Marketing), Insurance
- Category
- Informatik
Table of contents
- 1 Big Data im öffentlichen Diskurs: Hindernisse und Lösungsangebote fĂŒr eine VerstĂ€ndigung ĂŒber den Umgang mit Massendaten 1
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- 1.1.1 Nutzen und Schutz von Daten: Ăberlegungen zur Analyse eines politischen Diskurses 2
- 1.1.2 Big Data, KĂŒnstliche Intelligenz und Algorithmen: Begriffe und Konzepte in der Diskussion 4
- 1.1.3 Arten, Herkunft und Nutzer von Daten: AnnÀherung an eine Dual-Use Technologie 7
- 1.1.4 Diffuses Bild: Was bislang ĂŒber die öffentliche EinschĂ€tzung von Datennutzung erhoben wurde 12
- 1.2 Von Konflikten und Kollisionen: Big Data als Gegenstand öffentlicher Narrationen 15
- 1.2.1 Ein Narrativ wird entdeckt: âBig Brotherâ in der Kampagne gegen die VolkszĂ€hlung 1983 16
- 1.2.2 âBig Brotherâ reloaded: Die ErzĂ€hlung von Edward Snowden 18
- 1.2.3 Die Manipulation: Die ErzÀhlung von der Beeinflussung des US-Wahlkampfs 2016 20
- 1.2.4 Spione im Kinderzimmer: Die ErzÀhlung vom Verlust der PrivatsphÀre 22
- 1.2.5 Die Apokalypse: Die ErzÀhlung vom digitaltotalitÀren Staat 23
- 1.2.6 Die VerselbststÀndigung der Maschine: Die ErzÀhlung vom unkontrollierbaren Auto 25
- 1.2.7 Die globale Gier: Die ErzĂ€hlung von der Weltherrschaft der âFrightful 5â 26
- 1.3 Nutzen und Schutz von Daten des BĂŒrgers im politischen Diskurs 28
- 1.4 Vom Heldenbild des rationalen, souverÀnen Nutzers: Narrationen im politischen Diskurs 35
- 1.5 Datenethik als neues Paradigma? Handlungsangebote jenseits der Regulierung 42
- 1.6 Ordnungspolitik und Big Data: Den fairen Zugang sichern 46
- 1.1 Big Data und Datenschutz im politischen Diskurs: EinfĂŒhrung und Bestandsaufnahme 1
- Literatur 55
- 2 Big Data, Data Analytics und Smart Services rund um Wohnen, Gesundheit und MobilitĂ€t: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger in privaten Lebenswelten 63
- 3 Big Data: Chancen und Risiken aus Sicht der BĂŒrger 137
- 3.1 Einleitung 137
- 3.2 Datenwissen 140
- 3.3 Handlungsfreiheit 143
- 3.4 FolgeabschĂ€tzungen, Bewertung von Anwendungsfeldern und Einstellungen zu Datenschutz und Technologie (âWollenâ) 146
- 3.5 Verhalten (âHandelnâ) 160
- 3.6 Datenpolitik und Datenethik (âNeue Paradigmenâ) 169
- 3.7 Alte und neue Narrative 176
- 3.8 Neue Rollen am Beispiel der Versicherungswirtschaft 179
- 3.9 Fazit 187
- Literatur 191
- 4 Big Data: BĂŒrgerschreck und HoffnungstrĂ€ger! Zusammenfassung und Fazit 195
- 4.1 Zur Gestaltung des öffentlichen Diskurses ĂŒber Chancen und Risiken von Big Data: Die Ergebnisse im Ăberblick 196
- 4.2 Zum Nutzen von Big Data in konkreten Lebenswelten:
- Die Ergebnisse im Ăberblick 201
- Anhang 207