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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Page - 13 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I

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13Einführung Die geistigen Strömungen des Humanismus, des Barock und der Aufklärung, wel- che in diesem Band ihre gebührende Würdigung finden sollen, werden in ihrem Vordringen aus den italienischen Gebieten nach Österreich durch diese dynasti- schen Beziehungen maßgeblich gefördert und verwurzeln sich nachhaltig durch die mehr oder weniger lange Zuwanderung italienischer Literaten in die Kulturzentren, allen voran Wien. Deren Aktivitäten in den habsburgischen Gebieten sind in der Forschung unzulänglich und unsystematisch dokumentiert,6 weil ihre Produktion in einem fremden Land für fremde Herrscher mit den Vorstellungen von einer Natio- nalliteratur, wie sie das 19. Jahrhundert entwirft, unvereinbar sind. Sie finden in der österreichischen Literatur keine Berücksichtigung, weil die Werke nicht in der Lan- dessprache abgefasst sind, und sie tauchen kaum in den italienischen Darstellungen auf, weil sie keinen Beitrag zur nationalen Tradition leisten. Der Humanismus, der von Francesco Petrarca um die Mitte des 14. Jahrhunderts in Norditalien begründet wird, dringt nur mit geringer Verspätung in die österreichi- schen Länder vor, wie das eine vermutlich in Tirol entstandene Teilübersetzung des moralphilosophischen Monumentalwerks De remediis utriusque fortunae bezeugt. Im Œuvre Petrarcas, das dank der persönlichen Kontakte des Autors mit dem kaiserli- chen Hof in Prag das Interesse führender Kreise nördlich der Alpen auslöst, finden sich die konstitutiven Elemente des Humanismus, der die intellektuellen Strukturen des Mittelalters im Laufe des 15. Jahrhunderts hinter sich lassen und eine deutliche geistesgeschichtliche Wende einleiten wird: a) Die Kritik an der atomisierenden Naturwissenschaft und an den an Logik orien- tierten Spekulationen der Scholastik und das zunehmende Interesse für die aus menschlichen Leistungen gewonnene Erfahrung machen die bis dahin vernach- lässigte Historie zur magistra vitae und in der Folge zu einer Leitdisziplin des Wissenschaftsbetriebes. 6 Vgl. Markus Landau: Die italienische Literatur am österreichischen Hof. Wien 1879. – Umberto De Bin: Leopoldo I imperatore e la sua corte nella letteratura italiana. Triest 1910. – Elisabetta Carlotta Salzer: Tea- tro italiano in Vienna barocca. In: Rivista italiana del Dramma II.2 (1938), S. 47–70; Commediografi italiani a Vienna. In: Rivista italiana del Dramma II.2 (1938), S. 269–296; Il teatro allegorico italiano a Vienna. In: Rivista italiana del Dramma III.1 (1939), S. 65–84; Epoca aurea del teatro italiano a Vienna. In: Rivista ita- liana del Dramma III.1 (1939), S. 161–187; Le grandi rappresentazioni del teatro italiano a Vienna barocca. In: Rivista italiana del Dramma III.2 (1939), S. 155–190. – Franz Hadamovsky: Barocktheater am Wiener Kaiserhof. Mit einem Spielplan (1625–1740). (Jahrbuch der Gesellschaft für Wiener Theaterforschung Nr. 7, 1951–52) Wien 1955, S. 7–117. – Herbert Seifert: Die Oper am Wiener Kaiserhof im 17. Jahr- hundert. Tutzing 1985. – Erika Kanduth: Italienische Dichtung am Wiener Hof im 17. Jahrhundert. In: Alberto Martino (Hg.): Beiträge zur Aufnahme der italienischen und spanischen Literatur in Deutschland im 16. und 17. Jahrhundert. Amsterdam 1990, S. 171–207. – Otto G. Schindler: Mio compadre Imperatore. Comici dell’arte an den Höfen der Habsburger. In: Maske und Kothurn 2–4, Jg. 38 (1997), S. 25–154.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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