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Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich90 Che temendo di girsene all’occaso La benda che havea alli occhi puose al naso.179 Harrachs beißende Ironie kennt auch bei religiösen Motiven wenig Zurückhaltung, wie dieses Gedicht über eine künftige Nonne wider Willen illustriert: Madre mia non mi far Monaca Che non mi voglio fare. Non far tagliar la tonica Ch’io non la vo’ portare. Star tutt’il giorno a Vespro e a messa Con la Madre Badessa.180 Die in Österreich tätigen italienischen Komponisten und Musiker der Madrigal- zeit sind in den seltensten Fällen auch selbst literarisch produktiv, sie erfüllen aber eine wichtige Funktion bei der Vermittlung von dichterischen Werken im Original oder in einer spezifischen Adaption. Folgende Personen waren nennenswert an den Höfen der Familie Habsburg in Prag, Wien, Graz und Innsbruck tätig: – Annibale Padovano (auch: Hannibal Patavinus; 1527–75): ab 1566 als Organist bei Erzherzog Karl II. und ab 1570 als Kapellmeister in Graz, wo er auch stirbt. – Gregorio Turini (1540–1600): als Kornettvirtuose und Sänger in der kaiserlichen Kapelle unter Maximilian II. und Rudolf II. veröffentlicht er 1590 in Prag Neue liebliche deutsche Lieder, in welchen italienische Motive stark mit volkstümlichen regionalen Zügen vermischt werden. – Pietro Antonio Bianco (auch: Bianchi oder de Blanchis; ~1540 –1611): ab 1578 als Tenorist und ab 1595 als Hofkapellmeister bis zu seinem Lebensende in Graz. – Simone Gatto (1540/50 – 95): ab 1572 als Bläser und ab 1581 bis zu seinem Tod Hofkapellmeister in Graz. – Francesco Rovigo (1541/42– 97): 1582– 90 als Organist bei Erzherzog Karl II. in Graz. – Giovanni Battistas Pinello (1544– 87): als Tenorist und Lehrer der kaiserlichen Sängerknaben in Prag, wo er 1584 ein dem Kaiser gewidmetes Liederbuch veröf- fentlicht. Den darin enthaltenen fünfstimmigen Kompositionen liegt zuerst ein 179 Vgl. Alessandro Catalano: „Moltissimi sono i verseggiatori, pochi i Poeti.“ La cultura italiana nell’Europa centrale del XVII e XVIII secolo. In: eSamizdat 2004 (II) 2, S. 31–50; hier S. 41. 180 Catalano: Moltissimi sono i verseggiatori, S. 41.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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