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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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113Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen (Sodalitas) erstmals eine karitative Sodalität unter den in Wien lebenden Italienern und wird dabei besonders von zwei Italienern, Giovanni Battista Costa und Christo- foro Pezzana, unterstützt.222 Schließlich haben in dem 1625 eingerichteten Profess- haus der Jesuiten am Hof (mit der dazu gehörenden Kirche zu den Neun Chören der Engel) sechs Marianische Kongregationen ihren Sitz, von denen eine auf In- itiative von dem aus Luxemburg stammenden Wilhelm Lamormain (1570–1648), dem Beichtvater von Ferdinand II., von am Hof lebenden italienischen Adeligen und Kaufleuten gebildet wird, und eine andere von italienischen Künstlern und Hand- werkern. Letztere, deren erster Präfekt der Architekt Giovanni Battista Carlone ist, zählt um 1646 ca. 60 –70 Mitglieder223 und hat ihren Sitz in der Kapelle Maria Schnee (Maria ad nives), welche, an der Ecke der heutigen Bogner- mit der Seitzer- gasse gelegen, nach eben dieser Kongregation auch ‚Wälsche Kapelle‘ genannt wird. In Folge der 1773 durch den Papst ausgesprochenen Aufhebung des Jesuitenordens, dem diese Kongregationen organisatorisch zugehören, wird die heute noch beste- hende italienische Kongregation unter ihrem ursprünglichen Namen, der sich auf das Gnadenbild in der Kapelle bezieht, in die Katharinenkapelle der Minoritenkir- che übersiedelt und nach deren Abriss 1784 die Kirche insgesamt der ‚Italienischen Nation‘ zugeeignet. Darüber hinaus wird schon 1690 von den beiden Seidenwebern Paolo und Francesco Bradi bei den Minoriten ein Solidaritätsverein, die Confraternita di Sov- vegno, gegründet, welchem vor allem italienische Beamte, Ärzte und Handwerker angehören. Dieser Verband wird 1784 ebenfalls in die neue italienische Kongrega- tion eingegliedert, die damit eine angeblich auf 7.000 Personen angewachsene Ge- meinde umfasst.224 Zu den wenigen gedruckten italienischen Quellen in diesem Bereich zählen die 1727 in Wien erschienenen Costituzioni et ordini della confraternita e fratellanza impe- riale reale del santissimo sacramento, incominciata a fondare nella parochia di San Michele, worin die Bruderschaft des Allerheiligsten Sakraments an der vor allem als Begräb- nisstätte für Hofpersonal bedeutenden Kirche St. Michael beschrieben wird.225 Bei 222 Tomek: Das kirchliche Leben und die christliche Charitas in Wien, S. 303. 223 Tomek: Das kirchliche Leben und die christliche Charitas in Wien, S. 305; Giovanni Salvadori (La con- gregazione della chiesa nazionale italiana in Vienna. Wien 1891, S. 5–11) nennt als Mitglieder dieser ab 1661 als Congregazione della Immacolata Concezione e di S. Rocco bezeichneten Bruderschaft u.a. Kaiser Leo- pold I., Kaiserin Claudia Felicitas, Kaiserin Eleonore Magdalena Theresia und zahlreiche Vertreter des Hochadels. Vgl. auch Nino Agostinetti: La Chiesa nazionale italiana dei Minoriti nella Vienna Asburgica. Padua 1997. 224 Luisa Ricaldone: Italienisches Wien. Wien / München 1986, S. 43. 225 Vgl. Adolf Mais: Die Gruftbestattungen zu St. Michael in Wien. Bruderschaften, Bestattungen, Sargma- lerei, Totenbeigaben. In: Leopold Schmidt (Hg.): Kultur und Volk. Beiträge zur Volkskunde aus Öster-
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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