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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die italienische Improvisationskomödie140 cellentissimo Signor Duca Guglielmo. München 1568, bzw. Dialoghi di Massimo Troiano. Venedig 1569) über die Hochzeitsfeierlichkeiten auf Schloss Trausnitz 1568, gehört zwar nicht in den Bereich des Berufstheaters der commedia all’improvviso, weil die vom Hofkapellmeister Orlando di Lasso geleiteten Darsteller Mitglieder des baye- rischen Hofes waren, beweist aber in welchem Ausmaß und mit welcher Geschwin- digkeit diese Form des Theaters nach Süddeutschland vorgedrungen ist und offen- kundig Interesse hervorruft. Diese „welsche Komödie“ scheint jedenfalls bei Herzog Wilhelm einen derartigen Gefallen gefunden zu haben, dass er die Ausmalung der Schlosstreppe mit (nicht mehr erhaltenen) Freskendarstellungen der Maskentypen der Commedia dell’arte in Auftrag gibt.264 Die gegen die Wende zum 17. Jahrhundert im deutschen Sprachraum immer besser dokumentierbare Präsenz italienischer Berufsschauspieler bei Volksfesten, bei Messen und bei höfischen Festen zeigt, wie sehr eine immer noch in der Literatur weit verbreitete Trennung zwischen so genanntem Volksschauspiel und so genanntem Theater für Führungsschichten korrekturbedürftig ist. Während die Tätigkeit der italienischen Truppen in Frankreich besonders gründlich (ein Umstand, der wohl auch durch frühe Veröffentlichungen von Sze- naren wie der schon erwähnten Sammlung Le théâtre italien von Evaristo Gherardi begünstigt wurde), in England und Spanien ziemlich gut dokumentiert ist,265 sind die von der älteren Forschung für den deutschen Sprachraum erzielten Ergebnisse in spezifischen Überblickswerken jüngerer Zeit entweder wie in Siro Ferrones Attori mercanti corsari (Turin 1993) gar nicht erwähnt oder wie in Manfred Braunecks Die Welt als Bühne. Geschichte des europäischen Theaters (Stuttgart / Weimar, 1. Band 1993, 2. Band 1996) keineswegs ausreichend gewürdigt. Wie unzureichend die internatio- nale Forschungsliteratur noch immer die Rezeption der Commedia dell’arte in den deutschsprachigen Ländern zur Kenntnis nimmt, beweist auch das entsprechende Kapitel der Documentary History von Richards und Richards, welches nach Länder- kapiteln zu Spain, France und England nur den unbestimmten Titel Elsewhere trägt und mit folgender Bemerkung beginnt: There seems good reason to believe they [the Italian players] may have been at least equally active in the German states: they were easy of access, there were 264 Vgl. Angelika Leik: Frühe Darstellungen der Commedia dell’arte. Eine Theaterform als Bildmotiv. Neu- ried 1996. 265 Vgl. Siro Ferrone / Annamaria Testaverde: Vitalità del teatro italiano. In: Luciano Formisano (Hg.): La letteratura italiana fuori d’Italia. = Enrico Malato (Hg.): Storia della letteratura italiana, Bd. XII. Rom 2002, S. 483–528.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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