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Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock238 tretenden Personen (Il Padre Eterno – Christo, Verbo Incarnato – Lo Spirito Santo – La B. Vergine – Angeli) die Verklärung des im Zentrum stehenden Joseph im Mo- ment seines Todes sowie seine anschließende Aufnahme in den Himmel, welche vom Erzähler (Testo) angekündigt und erläutert wird. Wie beinahe alle Libretti von Minato wird auch dieses regelmäßig für die jewei- lige Aufführung ins Deutsche übertragen, z.B. 1695, als nach dem Tod von Kaiserin- Witwe Eleonora sich der Ort der Darbietung geändert hat: Der Hintritt| Deß| Heil. Josephs.| ORATORIO.| In| Der Röm: Kayserl:| Mayest.| LEOPOLD| Deß Ersten| Hoff=Cappellen| Mehrmahlen gesungen/| vnd widerholt;| Im Jahr 1695.| Gedruckt zu Wienn/| Bey Susanna Christina Cosmerovin/ Röm. Kayserl.| Mayest. Hoff=Buchdruckerin. 1675 wird am Montag der Karwoche Il cuore appassionato. Oratorio per li dolori di Ma- ria Vergine von Ignazio Savini mit der Musik von Draghi in der Kapelle Eleonoras gegeben. Am Gründonnerstag, den 11. April 1675, am selben Ort vor dem Hl. Grab Minatos La corona di spine cangiata in corona di trionfo. Rappresentatione sacra in der Vertonung von Draghi. Es handelt sich dabei um eine symbolträchtige Verknüpfung von Inhalten des Weihnachtsfestes mit der Passion Christi. Die aus diesen beiden Evangelien stammenden Personen (La Beatissima Vergine – Maria Maddalena – Longino – Li Trè Rè: Gaspare. Melchiore. Baldasare – L’Angelo Gabriele) wohnen der Verwandlung der Dornenkrone am offenen Grab bei und erfahren deren Be- deutung durch den Erzengel Gabriel. Der Librettist überträgt dabei die verbreitete Exegese von Stationen des Neuen Testaments durch Ankündigungen im Alten Tes- tament auf den Beginn und das Ende der Evangelien, in welchen sich somit rund um das Objekt der Dornenkrone der Zyklus des versprochenen Heils vollendet. Minato erweist sich gerade in solchen Handlungsbögen als der vermutlich gedanklich sub- tilste und in seiner Metaphorik originellste Textdichter am Wiener Hof des ausge- henden 17. Jahrhunderts. Das bestätigt sich am darauffolgenden Karfreitag, dem 12. April 1675, in dem von Leopold I. vertonten Libretto L’ingratitudine rimproverata. Rappresentatione sacra, worin die Undankbarkeit des Menschen angesichts der göttlichen Fürsorge thema- tisiert wird. Dem menschlichen Sünder (L’Huomo Peccatore rimproverato) werden von den allegorischen Figuren der Allmacht, der Liebe und der Gnade die Schöp- fung, die Menschwerdung Christi und die Erlösung ebenso vor Augen geführt wie verschiedenen biblischen Personen die Passion, die Taufe und die Auferstehung der Toten (letztere als Rolle von L’Anima di Job). Nach diesen Vorhaltungen darüber,
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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