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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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299Ballette und Einleitungen zu Balletten nun erweiterten kaiserlichen Familie in die Handlung integriert: „Il MONARCA LEOPOLDO hoggi quì giunge: Egli è più luminoso di Virtute, e di gloria, che di splendori il Sole. […] Ei uien con la sua SPOSA, dal PARTO uscita d’un nouel BAMBINO. […] Così ciascun discerne, che de l’AUSTRIACA STIRPE saran le Glorie Eterne.“ Am 16. Januar 1685 wird zum Geburtstag der Kaiserin Minatos bereits oben er- wähnte I varii effetti d’amore. Introduttione ad un Balletto mit der Musik von Draghi und A. A. Schmelzer aufgeführt. Darin werden auf äußerst witzige Weise die grotes- ken Auswirkungen der Liebe auf vier Männer vorgeführt, welche durch ehrgeizige, aber lächerliche Initiativen (Cimone […] che, di rude, & incolto, si fà erudito, & attilato – Clitero […] che si dà allo Studio della Negromantia – Alfridio […] che s’applica, goffamente, alla Poesia – Aliaste […] che si mette pazzamente alla Brauura) jeweils die Zuneigung der Angebeteten erringen möchten. Sie erzielen freilich durch ihre Versuche in Bildung, Magie, Dichtung und Kühnheit nur komische Effekte, die aber noch von der Liebestollheit eines Dieners (Filonio, Seruo, innamorato, che totalmente impazzisce) übertroffen werden. Himeneo besingt in der Licenza die vornehmste Auswirkung der Liebe, die Heirat, am Beispiel von Kaiserin Eleonore Magdalena Theresia. Zum Geburtstag des Kaisers wird vermutlich am 10. Juni 1685 La più generosa Spartana. Introduttione ad un Balletto von Minato mit der Musik von Draghi und A. A. Schmelzer dargeboten. In diesem ungewöhnlich aufwändigen, aus 18 Szenen und Balletteinlagen bestehenden Werk wird am Beispiel einiger Angehöriger der sparta- nischen Oberschicht das Thema der patriotischen Pflichten dargestellt. Da der aus Sparta geflüchtete Verräter Cleonimo König Pyrrhus zum Krieg gegen seine Stadt aufgehetzt hat, wird er von Chelidonida verstoßen. Die vorbildlichen spartanischen Frauen, besonders Archidamia, muntern ihre Geliebten zum Kampf auf und verspre- chen ihnen Belohnung für die Erfüllung ihrer patriotischen Pflicht im Kriege. Die Frauen sind ihrerseits bereit, sich für die Verteidigung der Heimat aufzuopfern (einige spenden z.B. ihre Haare für Bogensehnen), und verweigern z.T. mit der Waffe in der Hand die vom Senat vorgeschlagene Rettung in das sichere Kreta. Acrotato kommt schließlich siegreich aus dem Krieg gegen Pyrrhus nach Sparta zurück und bekommt die von ihm geliebte Chelidonida zur Frau. Zum Abschluss verkündet die Kriegsgöttin Bellona die Fortsetzung dieser spartanischen Tugenden durch Kaiser Leopold I. und preist ihn als würdigen Nachfolger der spartanischen und römischen Kriegshelden: „Cinto di Sacro Allor l’Augusta Chioma, le Glorie auuanzerà di Sparta, e Roma.“ Zum Namenstag des Kaisers 1685 wird Minatos Il rissarcimento della ruota della Fortuna. Introduttione ad un Balletto in der Vertonung von Draghi und A. A. Schmel-
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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