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Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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371Opern zu Geburten im Kaiserhaus tonung von Antonio Draghi und Leopold I. sowie der Ballettmusik von Johann Heinrich Schmelzer zu den drei Choreographien von Santo Ventura werden Mi- natos drei Akte mit jeweils 20 Szenen in 12 Bühnenbildern von Ludovico Ottavio Burnacini unter Einsatz unzähliger Maschinen (acht im ersten, dreizehn im zweiten und sieben im dritten Akt) und mit insgesamt acht Attioni et apparenze, d.h. als ein- drucksvolle Schaubilder gestaltete Massenszenen, aufgeführt. Scipio hat zwar die karthagischen Armeen aus Süditalien vertrieben, aber eine neue Bedrohung steht bevor. Zum künftigen Schutz Italiens soll laut den Sibylli- nischen Büchern die steinerne Madre Idea aus Asien nach Rom gebracht und au- ßerdem auf Geheiß des Senats die Vestalin Claudia an Hannibals Bruder Magone verheiratet werden. Den römischen Botschaftern sichert das Orakel von Delphi die Herausgabe dieses Kultobjekts durch König Atalo zu, wenn es in Rom dem besten Bürger übergeben und Atalos Tochter Acrisia mit diesem verheiratet wird. Der Senat wählt den noch jugendlichen Scipio, was zum Gefühlskonflikt führen muss, weil er Claudia heimlich zugetan ist. Auch der Flussgott Tiber spricht sich für die patriotische Verbindung von Scipio und Claudia aus, wobei allerdings eine Vertauschung der Porträts zu einer Reihe von Missverständnissen führt. Bei der Rückkehr aus Asien strandet das den kultischen Stein transportierende Schiff an der Tibermündung und lässt sich nicht mehr weiterbewegen. Der Senat, die römischen Frauen und Scipio begeben sich an die Stelle, wo schließlich die Vestalin Claudia mit ihrem Gürtel das Schiff von Grund zieht. Der Stein der Madre Idea wird in den Siegestempel gebracht. Während Scipio aus Unwissenheit in die falsche Heirat einwilligt, geht im Tempel der Vesta das ewige Feuer aus und wird durch Claudia wieder entfacht. Letztlich werden bei der Gegenüberstellung im Tempel alle Miss- verständnisse aufgeklärt und die glückliche Vereinigung von Scipio und Claudia gefeiert. Die thematische Grundlinie des Weiterbestands der Dynastie wird bereits im Titelkupfer mit der emblematischen Darstellung des Phönix und dem beigefügten Spruch „Extat Sol: Adest Fœnix. Ardet Ignis: Ita reparabitur Germen tuum.“ vor- gegeben. Die allegorische Entschlüsselung wird durch den Autor selbst geliefert, der Il Fuoco eterno mit der Casa d’Austria gleich setzt. Scipio entspricht natürlich Leopold, von dem es am Ende der dritten Szene des ersten Aktes heißt: Hà rare Doti. Hà ’l Merto di Cn: Scipione il Genitor, che, l’Armi Ne l’Iberia reggendo Vi morì glorioso. Adorno splende
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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