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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die italienische Aufklärung in Österreich Am 4. April 1726 wird in der Hofburgkapelle Zenos Gioaz. Azione sacra per musica 691 in der Vertonung von Caldara gespielt. Im ungewöhnlich ausführlichen Verzeichnis der Interlocutori finden sich die bekannten Personen dieser Episode des Alten Tes- taments: GIOAZ, figliuolo di Ocozia già Re di Giuda, fanciullo di sett’anni, allevato da Giosabet, e da Giojada, sotto il nome di Eliacim. ATALIA, Regina di Giuda, madre del fu Re Ocozia, ed avola di Gioaz. GIOSABET, sorella del fu Re Ocozia, e moglie di Giojada. GIOJADA, sommo Pontefice de’ Giudei. AZARIA, uno de’ principali Leviti del Tempio. MATAN, apostata, e sacerdote di Baal, confidente di Atalia. CORO di Leviti. (S. 190) Wie programmatisch dieses Werk für Zeno ist, zeigt sich an einem Hinweis, den er nach der Beschreibung des Ortes der Handlung (Tempel von Jerusalem) noch gibt: L’argomento di questa sacra istoria è tolto principalmente dal IV. Libro de i Re Cap. XI. e dal II. de i Paralipomeni Cap. XXII. e XXIII. In ciò che ci ho intro- dotto ed aggiunto, mi è stato eccellente guida il famoso Racine nella sua Trage- dia, intitolata ATaLia. (S. 190) Das 1691 im Auftrag von Françoise d’Aubigné de Maintenon für das Mädchen- pensionat von Saint-Cyr entstandene Alterswerk von Jean Racine (1639–99) be- handelt den Machtkonflikt zwischen der vom Glauben abgefallenen Großmutter und dem minderjährigen Joas, der mit Hilfe der Vorsehung siegt. Racine wollte durch dieses gleichnishafte Geschehen die von der Amtskirche attackierte Gemein- schaft der Jansenisten, aus deren Schule der Autor hervorgegangen war, mit einer gewissen Zuversicht erfüllen, die sich allerdings – wie die Zerstörung des Klosters Port-Royal 1711 und die Bulle Unigenitus Dei filius (1713) zeigt – als trügerisch her- ausstellen sollte. Die Annahme, dieses Werk stehe in enger Beziehung zu den janse- nistischen Tendenzen in Österreich, scheint offenkundig angesichts der gleichzeiti- gen Vermittlung eines aufgeklärten Reformkatholizismus italienischen Ursprungs mit deutlichen jansenistischen Neigungen, der vor allem von der Universität Pavia 691 Zeno: Poesie sacre drammatiche, S. 189–221. So der Titel in der Sammelausgabe; die bei van Ghelen in Wien 1726 gedruckte Ausgabe transkribiert den Namen des Propheten als Joaz. 414
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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