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Geschichte
Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Komplott zu entziehen, so wird er erst recht verdächtigt, weil zum Schweigen verhalten.727 Es geht den Librettisten offenkundig um die extreme Charakterisierung von Perso- nen, so dass Alexander den Edelmut, Stratone die perfide Rachsucht, Addolomino die Ehrlichkeit und Fenicia die aufrechte Liebe inkarnieren. Selbst die komische Ebene bietet derartige Kontraste in Gestalt von zwei Philosophen entgegengesetzter Schulen (Crate filosofo della setta de’ cinici – Aristippo filosofo capo della setta de’ cirenaici) und schließt damit an Minatos Faschingsoper über Philosophen der Antike an. Das erfolgreiche Werk wird noch drei Mal im Februar 1721 gespielt, vermutlich in Verbindung mit Rosina, e Lesbo. Intermezzi per musica von Silvani und Zeno in der Vertonung von Caldara und Porsile, sowie am 6. Februar 1737 in einer neuen Ver- tonung von G. Bononcini. Am 28. August wird im Theater der Favorita Zenos Meride e Selinunte. Dramma per Musica in fünf Akten und Licenza mit der Musik von Porsile und Matteis in sechs Bühnenbildern von Giu. Galli Bibiena aufgeführt. Unter Berufung auf die unter- schiedliche antike Überlieferung728 behandelt das Libretto die vorbildliche Freund- schaft der beiden sowohl in Minatos Faschingsoper La forza dell’amicitia (Linz 1681) als auch in Schillers Bürgschaft beschriebenen Urheber des Anschlags auf den Tyran- nen Dionysos und ihre abschließende Begnadigung. Ihre Tugend wird im Schluss- chor gefeiert: Diamo a te canti, diamo a te onori, O del ciel dono, bella Amistà. Tu di virtude l’alme innamori, E per te orrori morte non ha. Tu ad opre eccelse stimoli i cori, E ne allontani colpa, e viltà.729 Das Werk wird noch zwei Mal im September 1721 gespielt. Am 1. Oktober 1721 wird Pariatis nur handschriftlich überliefertes La via del sag- gio. Componimento da camera per musica in der Vertonung von F. B. Conti gesungen. 727 Erika Kanduth: Das Libretto im Zeichen der Arcadia. Paradigmatisches in den Musikdramen Zenos (Pariatis) und Metastasios. In: Albert Gier (Hg.): Oper als Text. Romanistische Beiträge zur Libretto- Forschung. Heidelberg 1986, S. 33–53; hier S. 39. 728 Valerius Maximus: Facta et dicta memorabilia IV.7, ext. 1. – Cicero: De officiis III.45. – Hyginus: Fabulae CCLVII.3. 729 Apostolo Zeno: Poesie drammatiche. Band 5. Orléans 1786, S. 257–344; hier S. 342. Die italienische Aufklärung in Österreich432
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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