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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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459Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument wiederholt.774 Weitere Aufführungen sind in Prag 1749 und 1765 mit unbekann- ter Musik sowie 1768 in der Vertonung von Holzbauer und 1778 von Mysliveček nachweisbar. Der bereits angedeutete Unterschied zwischen Metastasio und den vor ihm täti- gen Hofdichtern manifestiert sich deutlich an der Verbreitung und Wirkung seiner geistlichen Libretti. Sind die zu den liturgischen Festen (meist in der Karwoche) aufgeführten Oratorien früher nur in wenigen Ausnahmen (die eindrucksvollsten sind wohl Minatos Il transito di San Giuseppe und L’amor della redentione, beide mit der Musik von Leopold I.) wieder gespielt und kaum je von anderen Komponisten ein weiteres Mal vertont worden, so kann man bei seinen Libretti – wie aus den Da- ten zur Rezeption der einzelnen Werke in den österreichischen Territorien bereits ersichtlich – jedes Mal eine beachtliche Reihe von Neuvertonungen nachweisen. Al- lein eine Auflistung aller vor 1800775 erschienenen Drucke von La Betulia liberata enthält 54 Einträge mit Vertonungen durch 20 verschiedene Komponisten. Und in diese Zahl ist die berühmteste, jene von Mozart 1771–72 für Padua, noch nicht ein- geschlossen, weil es für sie keinen Druck gibt. Dieses neue Phänomen der internationalen Verbreitung von für den Kaiserhof verfassten Texten in leicht abgeänderter Form (meist unter Streichung der Licenza) gilt in noch stärkerem Umfang für die ab 1730 verfassten Musikdramen Metasta- sios.776 Am 28. August 1731 wird als erstes weltliches Libretto des neuen Poeta cesareo im Garten der Favorita Enea negli Elisi, overo Il tempio dell’eternità. Festa teatrale per musica in der Vertonung von Fux und Matteis aufgeführt. Der Stoff stellt eine Umar- beitung des sechsten Gesanges der Aeneis von Vergil dar, worin Anchise seinem ihn in Begleitung der Sibilla Deifobe im Elysium aufsuchenden Sohn die Reihe seiner glorreichen Nachfolger in Alba und in Rom aufzählt, welche den Ruhm seines Ge- schlechts bis in die Gegenwart ständig vermehren werden: Aggiungendo splendor, finché il remoto Secolo arrivi a cui l’invitto Carlo Nome darà. (Bd. 2, S. 195) 774 Elisabeth Grossegger: Theater, Feste und Feiern zur Zeit Maria Theresias 1742–1776. Nach den Ta- gebucheintragungen des Fürsten Johann Joseph Khevenhüller-Metsch, Obersthofmeister der Kaiserin. Eine Dokumentation. Wien 1987, S. 196. 775 Laut Claudio Sartori: I libretti italiani a stampa dalle origini al 1800. Catalogo analitico con indici. 7 Bände. Cuneo 1990–94. 776 Vgl. Jacques Joly: Les fêtes théâtrales de Métastase à la Cour de Vienne, 1731–1767. Clermont Ferrand 1978.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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