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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die italienische Aufklärung in Österreich466 di Tito. Dramma per musica in der Vertonung von Hasse dargeboten und 1761 ein erstes Mal in Prag. Am 6. September 1791 findet die berühmteste Aufführung in dieser Stadt statt, als zur Krönung von Leopold II. (1747–92) zum König von Böhmen die Landstände im Nostitzschen Nationaltheater La clemenza di Tito mit der Musik von Wolfgang A. Mozart (1756–91) auf eine Bearbeitung des Librettos (Streichung des zweiten Aktes unter Umgestaltung von dessen erster Szene zu ei- nem großen Finalquintett für den ersten Akt) durch Caterino Tommaso Mazzolà (1745–1806), der im Sommer 1791 für wenige Wochen kaiserlicher Hofpoet ist, spielen lassen. Am 28. August 1735 wird in den Appartements der Erzherzoginnen in der Favo- rita zum Geburtstag von Elisabeth Christine Le grazie vendicate. Componimento dram- matico mit der Musik von Caldara dargeboten. In diesem kurzen mythologischen Spiel sehen sich die drei Gratien in ihrer Bedeutung in der Welt durch die persönli- chen Qualitäten der Kaiserin wieder bestätigt. Wesentlich stärker auf die unerfreulichen tagespolitischen Ereignisse ausgerich- tet sind die beiden Libretti zum Geburtstag von Karl VI.: Am 1. Oktober 1735 wer- den in der Favorita Il Palladio conservato mit der Musik von Reutter und Il sogno di Scipione in der Vertonung von Predieri aufgeführt. Mit dem ersten Text greift Me- tastasio das bereits 1685 von Minato in Il Palladio in Roma behandelte Thema der von einem gottgeweihten Gegenstand ausgehenden Symbolkraft zum Schutz des Landes auf, und das zweite Libretto bezeichnet der Autor ausdrücklich als Azione teatrale allusiva alle sfortunate campagne delle armate austriache in Italia. Darin wird die von Cicero im sechsten Buch seines Traktats De republica geschilderte Begegnung der Titelfigur mit ihrem verstorbenen Vater in einer Traumvision ausgestaltet durch die Hinzufügung der allegorischen Gestalten der Costanza und der Fortuna, welche Scipione vor die Entscheidung über sein weiteres Schicksal stellen. Der römische Held entscheidet sich erwartungsgemäß für die Tugend, welche gemeinsam mit Fortezza das Motto des Kaisers bildet. Zu Beginn der Licenza bekennt der Libret- tist: Non è Scipio, o signore, (ah chi potrebbe Mentir dinanzi a te!) non è l’oggetto Scipio de’ versi miei. Di te ragiono Quando parlo di lui. (Bd. 2, S. 248) Das Werk, von dem in Österreich kein Druck erscheint, wird laut einem in 1739 in Rom veröffentlichten Druck am 4. November 1739 und laut Aufzeichnungen der
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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