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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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491Von Metastasio zu Goldoni 1750) nur mehr ganz wenige Neuproduktionen zu verzeichnen: In Prag werden 1741 La nascita di Gesù Redentore von dem völlig unbekannten Luca Capponi, 1752 La sepoltura di Gesù Cristo Salvatore nostro. Componimento sacro per musica von Pa- squini, 1753 Lagrime di pentimento, tenerezza e compatimento. Dialogo tragico-sacro und 1754 Lutto e Gioia cioè L’amara morte di Gesù Cristo amorosissimo Redentore. Dialogo musicale, beides Texte eines unbekannten Librettisten mit der Musik von Giovanni Battista Sammartini (~1700–75), aufgeführt. In Wien verdient ledig- lich ein von J. A. Hasse vertontes Oratorium von Stefano Benedetto Pallavicini (1672–1742) Erwähnung: 1754 I pellegrini al sepolcro di Nostro Redemptore, wieder aufgenommen 1755 als I pellegrini. Allein die Verlagerung dieser im 17. Jahrhundert als spirituelle Andachten kon- zipierten Darbietungen von den kirchlichen Stätten wie z.B. der Hofburgkapelle in die Theaterräume illustriert den völlig veränderten Charakter dieser Feiern in der Fastenzeit bzw. Karwoche. So notiert Obersthofmeister Khevenhüller-Metsch über die Aufführung von Il roveto di Mosè. Componimento sacro per musica des Arca- dia-Mitglieds Gioacchino Pizzi (1716–90, Nivildo Amarinzio) am 4. März 1756: „Abends wurde auf dem Hoff-Theatro oder des sogenannten Balhauses ein neues Oratorio produciret, il Rovetto genannt, worzu der Abbate Pizzi zu Rom die Worte, und Herr Wagenseil die Musique componiret.“822 Der von der französischen Klassik ausgehende und in der italienischen Literatur durch Zeno und Metastasio entscheidend mitbestimmte Geschmackswandel inner- halb der dramatischen Gattungen macht auch vor einem seit dem 16. Jahrhundert florierenden Kernbereich der italienischen Unterhaltungskunst wie der Commedia dell’arte und ihren Derivaten nicht halt. Khevenhüller-Metsch notiert zu dem bereits im Kapitel über die Improvisationskomödie erwähnten La Zannina maga per amore. Dramma giocoso per musica von Giuseppe Maria Buini (~1680–1739),823 einem erst- mals 1737 in San Giovanni in Persiceto bei Bologna gezeigten Zauberstück mit typi- schen Figuren und Verkleidungsszenen der Stegreifkomödie sowie Schauerelemen- ten des französischen Barocktheaters, das in der Vertonung des Autors am 27. August 1747 im Hoftheater aufgeführt wird: „ […] abends fuhren sämtliche Herrschaften und wir von der Suite in die Statt, um die neue Opera bernesca, la Zanina genant, im Balhaus zu sehen, die aber sehr abgeschmackt und ennuyante befunden worden.“824 822 Grossegger: Theater, Feste und Feiern zur Zeit Maria Theresias, S. 167. 823 Buini tritt als Komponist erstmals 1736 in Wien mit Il Filosofo di Campagna. Dramma Giocoso per musica von Francesco Silvani in Erscheinung. 824 Grossegger: Theater, Feste und Feiern zur Zeit Maria Theresias, S. 64.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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