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Historische Aufzeichnungen
Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Volume I
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Die Verbreitung der italienischen Literatur534 Am 15. Januar 1671 erhielt Hacque über Antrag der Universität von der nie- derösterreichischen Regierung das wichtige Privilegium, fremde Zeitungen, und zwar die ihm von Madrid, Paris, London, Haag, Venedig und Rom zukommen- den Correspondenzen in lateinischer und welscher Sprache gegen vorherige Re- vision abdrucken und verkaufen zu dürfen. Es sind dies: „Il Coriere ordinario“ oder die „Avisi italiani ordinarii estraordinarii[!]”, deren erste Jahrgänge wir aber trotz aller Bemühungen nicht erlangen konnten. In der k. k. Hofbibliothek zu Wien befinden sich dreiundzwanzig Bände dieser Zeitschrift, deren erster dem Jahre 1677 angehört.931 Der um 1641 geborene Michael Sebastian Thurnmayer ist ab 1670 als Universitäts- buchdrucker vereidigt. Nach seinem Tod 1675 führt seine Witwe Helene Octaviana den Betrieb ein Jahr lang fort. Der aus Venedig stammende Peter Paul Vivian arbeitet als Setzer bei Thurn- mayer, heiratet 1676 dessen Witwe Helene Octaviana Thurnmayer und übernimmt die Funktion des Universitätsbuchdruckers, die er bis zu seinem Tod 1683 innehat. Der 1645 in Antwerpen in eine ursprünglich aus Westfalen stammende Buch- druckerfamilie geborene Johann van Ghelen tritt 1671 in die Druckerei von Hacque ein, heiratet 1672 Marie Elisabeth de La Fontaine, eine Schwägerin Hacques, und übernimmt 1678 diesen Betrieb als Universitätsbuchdrucker. Van Ghelen beherrscht vermutlich auf Grund seiner Biographie ungewöhnlich viele Sprachen,932 erwirbt sich Verdienste bei der Verteidigung von Wien 1683, wird 1699 Hofbuchdrucker und 1701 italienischer Hofbuchdrucker, eine bis dahin nicht verliehene Würde. In seiner Druckerei gegenüber dem Hofballhaus im Fleckhammer’schen Haus stellt er Zeitungen in mehreren Sprachen her. Nach seinem Tod 1721 wird er – ebenso wie zahlreiche ausländische Künstler und Literaten bei Hof – in der Gruft der spani- schen Bruderschaft unter der Michaelerkirche begraben. Sein 1674 geborener Sohn Johann Peter führt den Betrieb bis an sein Lebensende 1754. Die mit ihren fünf Pressen vermutlich größte Druckerei Wiens in der Zeit vor Trattner besteht unter den Nachfolgern aus der Familie van Ghelen und den Erben bis 1858 weiter. 1715 kauft Johann Baptist Alexander Schönwetter die Druckerei der Cosmero- vischen Erben und führt sie im eigenen Namen bis 1741. Nach einigen Turbulen- zen geht dieser Betrieb schließlich 1748 an Johann Thomas Trattner d.Ä. über. Die großen Druckereien des 18. Jahrhunderts sind neben Trattner noch Joseph Lorenz 931 Mayer: Wiens Buchdrucker-Geschichte, Erster Band, 1482–1682, S. 286f. 932 Sicher Deutsch, Französisch, Italienisch, Latein, Niederländisch und Spanisch, vermutlich auch Unga- risch.
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Die italienische Literatur in Österreich Von den Anfängen bis 1797, Volume I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die italienische Literatur in Österreich
Subtitle
Von den Anfängen bis 1797
Volume
I
Author
Alfred Noe
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2011
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-78730-3
Size
17.0 x 24.0 cm
Pages
780
Keywords
Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
Categories
Geschichte Historische Aufzeichnungen

Table of contents

  1. Einführung 9
  2. I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
    1. I.1 Francesco Petrarca in Prag 28
    2. I.2 Enea Silvio Piccolomini in Wien 35
    3. I.3 Die Humanisten an den Höfen und Universitäten 56
    4. I.4 Die Panegyrik für Maximilian I 64
    5. I.5 Die Späthumanisten zwischen Wien und Prag 72
  3. II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
    1. II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
    2. II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
    3. II.3 Barocke Akademien 92
    4. III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
    5. III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
    6. III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
    7. III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
  4. IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
    1. IV.1 Italienische Truppen in Österreich und Böhmen 143
    2. IV.2 Die Commedia dell’arte im österreichischen Musiktheater des 17. und 18. Jahrhunderts 157
    3. IV.3 Italienische Texte der deutschen Wanderbühne in Österreich 188
  5. V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
    1. V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
    2. V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
    3. V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
    4. V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
    5. V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
    6. V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
    7. V.7 Aufzüge und Rossballette 302
    8. V.8 Musikalische Feste 305
    9. V.9 Faschingsopern 314
    10. V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
    11. V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
    12. V.12 Hochzeitsopern 375
  6. VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
    1. VI.1 Die Kontakte der italienischen Frühaufklärer zum Wiener Hof 393
    2. VI.2 Die geistlichen Libretti der Generation vor Metastasio 399
    3. VI.3 Die weltlichen Libretti der Generation vor Metastasio 419
    4. VI.4 Pietro Metastasio – der Hofdichter als Monument 449
  7. VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
    1. VII.2 Die neuen Leidenschaften im Libretto 504
    2. VII.3 Die italienischen Reformbewegungen und Österreich 524
  8. VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
    1. VIII.1 Die Drucker italienischer Werke 531
    2. VIII.2 Das Libretto als wichtigste Gattung 538
    3. VIII.3 Übersetzungen in das Deutsche 540
    4. VIII.4 Die Präsenz in den Bibliotheken 545
  9. IX. Verzeichnis der Drucke 549
    1. Bibliographie 685
    2. Riassunto 713
    3. Personen- und Titelregister 725
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