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3.5. STUDIUM 277
fanden amgleichenTag in angemessen ausgewähltenOrten statt.MeineTanteRola hat
denTag inGedichtformtreffendund launig festgehalten.281KeinerderGäste ahnte etwas
davon, daß die Braut bereits im dritten Monat schwanger war, während die höchstens
etwa eineWoche weiter vorangeschrittene dritte Schwangerschaft meiner Schwester für
alle bereits deutlich erkennbarwar.
MeinFreundWernerHüller heiratete vierWochen später am27.8.1968 inBremen eine
liebeundtüchtigeFrauGisela,dieerausgerechnetamTagihrerScheidungineinemKaffee
kennengelernt hatte und die aus erster Ehe drei relativ kleine Kindermitbrachte. Unter
allmeinenFreundenundBekanntenwaren erundGerdFleischmanndie einzigen, diewie
ich viel Zeit darauf verwendeten, auf die vielenFragen zu unserermenschlichenExistenz
durchdachte Antworten zu erarbeiten und diese im gegenseitigen Respekt miteinander
auszutauschen. Ihnen verdanke ich daher viel in Bezug auf meine Entwicklung bis zu
dieserMarkierungmeines Lebens durch denAbschluß des Studiumsmit der Promotion
und durch dieHeirat.
3.5.5 Erreichtes Plateau
Die indiesemKapitelgeschilderteSuchenacheinerRichtung fürmeinenWegdurchdieses
Leben ist von außen betrachtet ziemlich unstet geraten.Wie im letzten Abschnitt 3.5.4
bereits in Bezug auf meine fachlichen Umwege bis zur Promotion festgestellt, erweist
sich diese Suche entgegen dem äußeren Anschein inhaltlich als sehr stringent und kon-
sequent, sowohl hinsichtlich meiner beruflichen als auch der persönlichen Lebensbahn.
Infolge meiner intensiv betriebenen Reflexionen habe ich Dante Alighieris weisen Rat
ohne ihn damals zu kennen unbeirrt befolgt, der da lautet: Segui il tuo corso et lascia
dir le genti. 282Dieses Lebensprinzip durchzuhalten, war inmeinemFall alles andere als
leicht,wiediesesKapitelnahezubringenversuchte.AneinerReihevonScheidewegenhabe
ich denmeinemWesen passenderen, wenn auch oft risikoreicherenWeg gewählt. Immer
warmir letztendlich das Glück dann doch irgendwannwieder hold nach dem auffallend
oft wiederkehrendenMuster: Erschwernis mit glücklichemAusgang. Dies galt gleicher-
maßenbeispielsweise für eine äußerlich sounvernünftigeEntscheidung, diePromotionbei
Mittelstaedtabzubrechen,wieauch fürmeineunzähligenundteilweise sehr schmerzlichen
Juttas Mutter ErnaWick, ihre Schwester Christa Gößling mit deren Mann Hans sowie ihre Freundin
HildegardKamradt (Hildchen).Ganz bewußt hatte ichmeine umfangreichemütterlicheVerwandtschaft
nicht eingeladen, umderHochzeit ihren gewollt intimenCharakter zu bewahren.DieHinzunahme eines
ausgewähltenRepräsentanten aus dieserVerwandtschaft hätte notwendigerweise deren gleichberechtigte
Mitglieder sowie die analogen aus JuttasVerwandschaft verärgert.
281FAWB4, S.9-11, Bilder dazu S.12-15.
282 FolgeDeinemWegund laß' die Leute reden. AusDantesGöttlicherKomödie.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Title
- Reflexionen vor Reflexen
- Subtitle
- Memoiren eines Forschers
- Author
- L. Wolfgang Bibel
- Publisher
- Cuviller Verlag Göttingen
- Location
- Göttingen
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 464
- Category
- Biographien
Table of contents
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427