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126 KAPITEL2. KINDHEIT
diemich dazu führten,Gitarrestunden bei einemLehrer in derNähe der Peterskirche in
Nürnberg zu nehmen. Dieser Entschluß läßtmein Bedürfnis erkennen,mich inGruppen
einzubringen und zwar durchaus in einer hervorgehobenenRolle.
Ich schätze, daß ich diese Stundenhöchstens etwa ein Jahr langbekam,mutmaßlich in
einemAlter von etwa 14 oder 15 Jahren.AndenLehrer selbst kann ichmich nichtmehr
genauer erinnern.Geblieben ist allerdings dasGefühl, daß seinUnterricht gutwarund er
auch recht gutGitarre spielen konnte.Da ich in die Stundenmit demFahrrad strampeln
mußte,was in jedeRichtungeineknappehalbeStundeerforderte, istmirdieserzusätzliche
Unterrichtwohl irgendwannzuviel geworden. Immerhinkam ich inderBeherrschungdes
Instruments soweit, dieBegleitung imFalle gemeinsamenSingens zuübernehmen.Allzu
oft hat sich das dann allerdings nicht ergeben.
Mein Vater besaß auch ein Akkordeon, ohne es selbst zu praktizieren. Da zu dessen
Beherrschung die rechte Handwie auf demKlavier agierenmußte und die systematisch
angeordnetenGriffe der linken Hand leicht hinzugelernt werden konnten, habe ich gele-
gentlich dann auch noch dieses fünfte Instrument praktiziert undmir später sogar auch
noch eine Flöte samt einer Schule für das Flötenspiel und eine relativ anspruchsvolle
Mundharmonika angeschafft, insgesamt also siebenMusikinstrumente praktiziert.
Konservatorium
DieWeltunddasmenschlicheLeben sind sokomplex, daß jeder sich irgendwie einschrän-
kenmuß.Dabei gibt eswohlgenerell zweiHauptdimensionen fürdie entsprechendeOrien-
tierung.Da ist zumeinendie horizontaleDimension, inder dieVielgestaltigkeit sowiedie
Gemeinsamkeiten und Unterschiede in einemGebiet überschaut werden können. Durch
meine Beschäftigungmit einemhalbenDutzendmusikalischer Instrumente habe ichmir
in dieserHinsicht einen gewissenÜberblick derMusikpraxis verschaffen können.
MeinemCharakter liegt vielleicht die vertikaleDimension etwasmehr, die sich stärker
aufeinThemabeschränktunddieses inseinerTiefeauslotet. InBezugaufdieMusikpraxis
ist dies in meinem Fall die Geige, die bis heute ein enger Partner geblieben ist. Wie
vor allem imAbschnitt 2.4.3 beschrieben, stand der Anfang mit diesem Instrument im
Hinblick auf einen qualitativ anspruchsvollen Unterricht unter keinem besonders guten
Stern.
Dies sollte sich aber, wohl auf Initiative meines Vaters hin, um das Jahr 1951 herum
ändern. Er meldete mich nämlich zum Klavier- und Geigenunterricht am Städtischen
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Title
- Reflexionen vor Reflexen
- Subtitle
- Memoiren eines Forschers
- Author
- L. Wolfgang Bibel
- Publisher
- Cuviller Verlag Göttingen
- Location
- Göttingen
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 464
- Category
- Biographien
Table of contents
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427