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4.1. QUALIFIZIERUNGALSWISSENSCHAFTLER 315
benen letzten gemeinsamen Ferien verbracht hatte. Diesmal verband ich diesen Besuch
mit einer Ersteigung des 3476mhohenGipfels desOlperer, wohl der höchste jemals von
mir bestiegene Berg.55 Im Sommer 1974 wählten wir zur Abwechslung Mariapfarr im
österreichischen Lungau als Ziel für die Sommerferien, auch um uns dort zu gemeinsa-
menUnternehmungenmit unseren Freunden Czermak zu treffen, die sich inzwischen in
Salzburg niedergelassenhatten.Kurz darauf feiertenwir am15.8.1974PetersHochzeit.56
Für Ostern 1975mieteten wir uns eine Ferienwohnung in Sulden amOrtler, um dort
nach Jahren auch wieder einmal Ski zu fahren. Nora war inzwischen schon dreieinhalb
Jahre alt und rutschte tüchtig auf ihrenkleinenBrettchen,währendMiriammit 6 Jahren
ihre Skikünste imSkikurs verbesserndurfte.WährendunseresAufenthalts dort ging eine
vonunseremBalkonaus sichtbare riesigeStaublawine insTalundbegrubaufder einzigen
VerbindungsstraßeRichtungLandeckeineReihevonAutos samtderenInsassen,diedabei
zuTode kamen.
Wissenschaftliche Inhalte
Über meine wissenschaftliche Arbeit seit 1969 habe ich im laufenden Abschnitt schon
mehrfach berichtet. Siewar vor allemdurch dieEinarbeitung in dasmir neueGebiet der
Informatik geprägt. ImVerlauf des USA-Jahres gelangmir neben einer kleinerenArbeit
zur Semantik vonProgrammiersprachenvor allemdieEntwicklungundProgrammierung
eines neuen Beweisverfahrens für die Prädikatenlogik.Wie in demUnterabschnitt über
das USA-Jahr erwähnt, scheiterte die Einreichung der zugehörigenArbeit für die IJCAI
1971 aus logistischenGründen, sodaßdie erste darauf basierendePublikation erst auf der
erstenGI-Jahrestagung in Form einerKurzfassung gelang, wasmich verständlicherweise
aber immer noch nicht zufriedenstellen konnte.
Ich machte mich nach meiner Rückkehr aus den USA daher an eine Ausarbeitung
dieser Arbeit, die Anfang 1972 fertiggestellt war und zunächst als Bericht des Instituts
zugänglich gemacht wurde.57 Herr Bauer hatte zu diesem Zeitpunkt gerade eine neue
Zeitschrift,dieActaInformatica,mitbegründet.Manempfahlmirhausinterndaher,meine
Arbeitdort einzureichen,wofür imHauseHerrNiegel zuständigwar. Ich folgte alsodieser
Empfehlung.Bauerwählte alsGutachter den schondamals in der Informatik berühmten
Donald Knuth von der Stanford University, eine aus folgenden Gründen nach meiner
55FAWB5, S.18f.
56FAWB5, S.13.
57Anapproachtoa systematic theoremprovingprocedure infirst-order logic.BerichtNr. 7207,Techni-
scheUniversitätMünchen,AbteilungMathematik, 1972.DieseBerichtewurdenweltweit an ausgewählte
Institutionen versandt.
Reflexionen vor Reflexen
Memoiren eines Forschers
- Title
- Reflexionen vor Reflexen
- Subtitle
- Memoiren eines Forschers
- Author
- L. Wolfgang Bibel
- Publisher
- Cuviller Verlag Göttingen
- Location
- Göttingen
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-SA 4.0
- Size
- 21.0 x 29.7 cm
- Pages
- 464
- Category
- Biographien
Table of contents
- Einleitung 1
- Vorfahren 11
- Kindheit 51
- Zielsuche 153
- Forscherleben 281
- Resümee 413
- Stichwort- und Namensverzeichnis 427