Page - 407 - in Reflexionen vor Reflexen - Memoiren eines Forschers

4.4. RUHESTAND 407 seitdem für dieÖsterreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG)mehr als achtzig Gutachten erstellt. 2010 wurde ich von meinem früheren Schüler Dr. Gerd Große zur Jahrestagung der Gesellschaft zur Förderung des Forschungstransfers (GFFT) eingeladen, die damals bei derSAPAGinWalldorf stattfand.Er regtean,daß icheinGremiuminnerhalbderGFFT initiieren und leiten sollte, das Ehrenmitglieder für diese Gesellschaft auswählt,256 eine Tätigkeit, die ichbis vorwenigenMonatenausübteund imRahmenderer inDeutschland sehr bekanntePersönlichkeiten zuEhrenmitgliedern ernanntwurden. Die akademischeGemeinschaft macht in ihrem gegenseitigenUmgang erfreulicherwei- se keinen entscheidendenUnterschied zwischen ihren aktiven und pensioniertenWissen- schaftlern. Der gegenseitige Austausch vonWissen undForschungsergebnissen setzt sich daher bis zumLebensende fort und hat dies auch inmeinemFall bis zum heutigen Tag mit vielen meiner Kollegen getan. Einen besonders engen Austausch durfte ich in den vergangenen Jahrenmit demKollegenpflegen, der als einziger unter denKollegen ander TUMünchenmichundmeineGruppe seinerzeit engagiert unterstützt hatte, nämlichmit dem im letzten Jahr leider verstorbenenEike Jessen.Die gegenseitigenBesuche und lan- gengemeinsamenSpaziergängemit ihm,bei denenwiruns intensiv austauschenkonnten, werdenmir immer in tiefer Erinnerung bleiben. Bürgerliches Schaffen ImUnterabschnitt Privatleben des Abschnitts 4.2 habe ich die Beschäftigungmit der Musik als mein zweites Hauptfach apostrophiert, das meinem ersten Hauptfach Intel- lektik durchaus ebenbürdigwäre. So habe ich auch in den eineinhalb Jahrzehntenmeiner Arbeit in Darmstadt zuhause so oft wie möglich meine Geige aus ihremKasten geholt und auf ihr gespielt. Nur für dieMitwirkung in einemEnsemble wie in den Jahrzehnten davor hat die Zeit in diesen Jahren einfach nichtmehr ausgereicht. In der umfangreichen Verantwortung alsProfessormit unzähligenFunktionenwurdedas zweiteHauptfach ein- fachandenRandgedrängt.ErstdiePensionierungeröffnete fürdieseswiederdennötigen Freiraum.ÜbereinhalbesJahrzehnt spielte ichab2004als ersterGeiger imOrchesterder MusikschuleOdenwaldkreismit, das in dieser Zeit eineVielzahl vonKonzerten in dieser Regiongestaltete.Mit einigen seinerMitglieder ergaben sich auchwieder kammermusika- lische Zusammenkünfte. 256ZumKernderGremiumsmitgliedergehörtendiebeideneinflußreichenKollegenJoséEncarnaçãound HartmutRa er,mit denenmich seither eine kollegiale Freundschaft verbindet.