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Einleitung14
im Uhrzeigersinn beschrieben wird. Da die einzelnen Bestandteile der Wiener Fortifi-
kationen unter verschiedenen Bezeichnungen figurieren, ist dem Buch im Vorsatz eine
Darstellung beigegeben, welche den Leserinnen und Lesern die Orientierung und das
bessere Verständnis ermöglicht.
Im zentralen Kapitel zur Autopsie wird einerseits auf das zu Sehende eingegangen,
dieses aber auch mit zeitgenössischem Kartenmaterial kontrastiert, verglichen und mit
zeitgleichem Aktenmaterial konfrontiert. Erst dadurch lassen sich Aussagen über den
Zweck des Dargestellten und die Absichten machen. Die Autopsie und der Vergleich
sollen schließlich eine zeitliche Einordnung der drei Wien-Pläne ermöglichen. Der
militärische Kontext der Entstehung der Pläne legt es auch nahe, auf die Umwelt
näher einzugehen. Aus militärischer Sicht war es unbedingt notwendig, den Natur-
raum in strategische Überlegungen einzubeziehen. Ohne Kenntnis des Terrains sind
weder Angriff noch Verteidigung zu planen oder durchzuführen. Das gilt auch für die
Verteidigung der Residenzstadt Wien. Die Umwelt ist allerdings auch unter einem
weiteren Aspekt in die Studie einzubeziehen : Der Festungsbau erforderte große Men-
gen an Ressourcen. Man denke dabei an Holz, Steine oder Millionen von Ziegeln, die
gefertigt werden mussten. Woher kamen die Baustoffe, und in welchen Landschaften
hinterließ der Festungsbau somit seine Spuren ?
Terminologie und Onomastik
Die Vielfalt des in den Angielinischen Opera ausgebreiteten topografischen wie
onomastischen Materials wie die weit über das 16. Jahrhundert hinaus reichende
Verwendung von deutschen bzw. ungarischen Toponymen für in den heutigen Staa-
ten Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Ungarn, Slowakei, Ukraine und
Rumänien gelegenen Orte macht hier noch einige Hinweise im Hinblick auf den
Gebrauch von Ortsnamen in deutscher oder in der Landessprache, aber auch auf die
Verwendung der Termini »Türken/türkisch« bzw. »Osmanen/osmanisch« erforder-
lich. Wir haben uns bemüht, vom Grundsatz her im Regelfall die modernen einhei-
mischen Namensformen für die außerdeutschen Toponyme zu verwenden, d. h. die
bosnischen, kroatischen, slowenischen, ungarischen, slowakischen, rumänischen und
ukrainischen Namen. Dennoch kann dies keine zu hundert Prozent eingehaltene
Regel sein, und in der vorliegenden Forschung zur behandelten Epoche wie zum
behandelten Raum finden sich nicht selten bis heute die deutschen Toponyme. Um
allfälligen Problemen zu begegnen, ist dem Buch nicht nur ein Register,13 sondern
13 Siehe dazu unten ab S. 540.
Open Access © 2017 by BÖHLAU VERLAG GMBH & CO.KG, WIEN KÖLN WEIMAR
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Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Title
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Subtitle
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Authors
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 586
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499