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326 | Ferdinand Opll
Datierung und Verfasser : Pálffy, Anfänge, 48–51, setzt diese von ihm entdeckte
Karte nach der Fünfeckform der Festung Nagykanizsa, die so erst nach dem Frühjahr
1568 entstanden ist, in die Zeit um 1569/70. Ein zusätzliches Kriterium bildet das
Vorhandensein bzw. Fehlen der 1571/72 von Giulio Turco vermessenen Burgen Isabor,
Gétye, Pölöske, Rajk (heute : Alsórajk), Keresztur (heute : Murakeresztúr) und Molnári
im Raum nördlich und südlich von Nagykanizsa, die hier eben (noch) nicht zur Gänze
eingezeichnet sind : Zu sehen sind die beiden südlich in Richtung zur Drau hin ge-
legenen Festungen Keresztur (KERESZTVWR) und Molnári (MOLNARY) sowie Rajk
(RAYK) nördlich Nagykanizsa. Die Burgen Isabor, Gétye und Pölöske fehlen dagegen
auf der Karte des Natale Angielini, sodass auch dies für einen Entstehungszeitraum
um 1569/70 spricht (Pálffy, ebd., 53).
Abbildung : Pálffy, ebd., Tafel XIV ; siehe hier im Buch, S. 27 Abb. 2.
1.2 Kartensammlung AB 165, Einzelblatt 74 x 52 cm : CROATIA & SCLAVONIA/Kro-
atien und Slawonien (Titel in Kartusche links oben ; die Kartusche ist – genauso wie
bei dem Blatt unten S. 337 Nr. 4.5 – von einem schwarzen Adler bekrönt) : kolo-
rierte genordete Karte in einem Rahmen des Raums von Tolmezzo bis Portogruaro
und Concordia im Westen, am oberen Blattrand (im Norden) von Judenburg über
Graz und über den Plattensee/Balaton nach Osten, am rechten Blattrand (Osten) vom
Raum südöstlich des Plattensees/Balaton mit Karád (Caradwaida) und Törökkoppány
(Copan) über Szigetvár (SIGETH) und Kutjevo (Kutewo, nördl. Slavonski Brod, Kro-
atien) bis in den bosnischen Bereich östl. Bihać (WIHITSCH), von dort am unteren
Blattrand (wieder nach Westen) über den Nordteil der Insel Pag (PAG) und die In-
sel Cres (CHERSO) und Mali Lošinj (Lesin) durch die Adria bis zum linken Blatt-
rand, wobei die Halbinsel Istrien detailliert Behandlung findet ; etliche Gebiete und
Herrschaftsräume sind in Versalien beschriftet (CARINTIA, FRIVLI PARS, STIRIA,
CARNIOLA, WINDISCH MARK, CROVATIA, BOSSENA [!] PARS ; eigenartigerweise
fehlt das im Titel stehende »Sclavonia«) ; die Gewässer sind blau eingezeichnet und
vielfach mit Namen in Versalien versehen (MVRA FL. = die Mur, SAVA FL. = die Save,
KVLPA FL. = die Kulpa etc.; »BALATON LAC.« = Plattensee/Balaton ; unbeschriftet
bleibt im Gegensatz zu den Parallelüberlieferungen, unten S. 327 Nr. 2.1 und unten
S. 337 Nr. 4.5, das Adriatische Meer) ; die bedeutenderen Orte sind flächig in Rosa
und mit Hervorhebung des befestigten Teils in dunklem Rot vermerkt (GRAZ, LAI-
BACH, ZAGABRIA = Zagreb usw.) ; Aufmerksamkeit verdient dabei der Umstand, dass
Aquileia, das auf allen drei erhaltenen Karten von Kroatien und Slawonien (siehe zu
den beiden anderen unten S. 327 Nr. 2.1 und S. 337 Nr. 4.5) in Form eines bauliche
Einzelheiten zeigenden, flächenhaft ausgeführten Grundrisses eingetragen ist, hier die
Benennung als »ICHNOGRAPHIA AQVILEGIAE« (= »Grundriss von Aquileia«) auf-
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Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Title
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Subtitle
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Authors
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 586
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499