Page - 348 - in Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert - Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
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348 | Ferdinand Opll
auf die Klosterkirche des 1266 bezeugten hiesigen Dominikanerklosters zurückgeht
und heute bosnisches Nationaldenkmal ist. Von der auf mehreren der »Angielini«-
Pläne eingezeichneten Kapelle auf einer kleinen Anhöhe hat sich keine Spur erhal-
ten. Die unmittelbar neben dem »Kapitänsturm« gelegene Ruine einer Antonskirche
stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts, das Patrozinium erinnert an den Vorgän-
gerbau der Fethija-Moschee. Immer noch höchst eindrucksvoll zu erkennen ist die
im Bereich der Stadt weit ausgedehnte Wasserfläche des Flusses Una im Osten der
ehemaligen Festung (Abb. 77), während an die Insellage nur mehr der entlang des Süd-
und Westrands der heutigen Innenstadt von Bihać verlaufende Kanal erinnert.
Datierung : Eine exakte Datierung der fünf Grundrisse (hier gibt es keine einzige
Schrägansicht !) lässt sich nicht eruieren, doch stammen sie am ehesten aus den frühen
1570er Jahren.
Verfasser : Eine Zuweisung an Nicolò Angielini ist nicht möglich, doch ist nach
dem Überlieferungskontext von einem Zusammenhang mit dem kartografischen
Schaffen der Familie Angielini auszugehen.
Literatur : Kaser, Freier Bauer und Soldat, 58 und 67 ; Loserth, Innerösterreich,
15, und 53 und 206 ; Pálffy, Türkenabwehr, 95 ; Pálffy, Die Türkenabwehr und die
Militärkartographie, 44 und 53 ; weiterführende Hinweise zur Geschichte der Festung
Bihać mit Hinweisen auf neuere Literatur finden sich für den des Kroatischen nicht
Mächtigen auf : https://de.wikipedia.org/wiki/Biha%C4%87 (19.4.2014). – Wesentli-
che topografische Einsichten und Erkenntnisse sind dem persönlichen Augenschein
zu verdanken, der am 16. März 2016 in Bihać durchgeführt wurde.
Abbildung : Kisari Balla, Kriegskarten, 179 und 539 Nr. 280 (3) (Datierung auf vor
1566 ; Zuweisung an Nicolò Angielini) ; Krompotić, Relationen, 215 Abb. 151 (3)
und 215 Abb. 152 (4) ; Online-Digitalisat siehe oben S. 61 Anm. 186 (1) und oben
S. 65 Anm. 203 (2).
2. Brinje/Bründl (etwa 12 km südöstlich Senj unweit der Plitvicer Seen, Kroatien)
Überlieferung : ÖNB Cod. 8609 Han, fol. 12r unten (halbseitige Darstellung) (1).
–
ÖNB Cod. 8607 Han, fol. 6r (2). – GLA Karlsruhe, fol. 14v Nr. 11 (3). – HStA Dres-
den Nr. 11, fol. 10v Nr. 7 (4). – HStA Dresden Nr. 6, fol. 6v (auf 6r [!] nachträglich
paginiert mit 4) oben, Nr. 3 (ohne Darstellung, nur der Name !) (5).
Benennung : Die Benennung lautet auf Nrr. (1) bis Nr. (4) »PRINDL«, auf Nr. (5),
wo die Darstellung selbst fehlt, Prindel.
Beschreibung : (1) kolorierter, nach Westsüdwest orientierter Grundriss der von
einer unregelmäßigen sechseckigen Befestigung mit einem Tor im Westen und ins-
gesamt fünf kleinen Rundbastionen umgebenen rechteckigen Burganlage mit arka-
dengesäumtem Innenhof (= Burg Sokolac), an deren Südflanke zum Bergabhang hin
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Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Title
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Subtitle
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Authors
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 586
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499