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356 | Ferdinand Opll
tem Gelände ; der Rundturm weist kein Dach auf ; sonst wie Nr. (1). – (3) kolorierte,
nach Westen orientierte Schrägansicht ohne den Flussnamen und mit plastisch nicht
so markant dargestelltem Gelände ; sonst wie Nr. (2). – (4) kolorierte, nach Westen
orientierte Schrägansicht mit Flussnamen (KORONA [!] FL.), aber plastisch nicht so
markant dargestelltem Gelände ; sonst wie Nr. (2).
Historische Erläuterungen : Die seit dem 12. Jahrhundert nachweisbare Burg ist eine
der weit nach Osten vorgeschobenen Festungen zur Abwehr der Osmanen. Dass es
sich um eine bescheidene Anlage handelte, kann auch aus der nur geringen Besatzung
von 20 Bediensteten im Jahr 1572 abgeleitet werden. Auf der Josephinischen (hier be-
zeichnet als Drexnik) und der Franziszeischen Landesaufnahme (beide : www.mapire.
eu /9.3.2015) sind an den vier Ecken spitze Bastionen zu sehen.
– Die Burg liegt heute
etwa 400 Meter südwestlich des Ortsgebietes über dem hier tief eingeschnittenen Tal
der Korana. Der auf den »Angielini«-Plänen zu sehende markante Rundturm wurde
in den letzten Jahren restauriert und trägt ein Dach ; von den Außenmauern der Be-
festigung sind nur noch Reste erhalten, allerdings steht der Mauerzug vom Rundturm
zur Außenmauer im Norden mit seinem Durchgang noch aufrecht (Abb. 79).
Datierung : Eine exakte Datierung der vier Darstellungen – ein Grundriss und drei
Schrägansichten – lässt sich nicht eruieren, doch stammen sie am ehesten aus den
frühen 1570er Jahren.
Verfasser : Eine Zuweisung an Nicolò Angielini ist nicht möglich, doch ist nach
dem Überlieferungskontext von einem Zusammenhang mit dem kartografischen
Schaffen der Familie Angielini auszugehen.
Literatur : Loserth, Innerösterreich, 206 (zu 1572) ; Hinweise zur Geschichte
der Burg Drežnik Grad mit Hinweisen auf neuere kroatische Literatur finden sich
für den des Kroatischen nicht Mächtigen auf : https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_
Dre%C5%BEnik (19.4.2014). – Wesentliche topografische Einsichten und Erkennt-
nisse sind dem persönlichen Augenschein zu verdanken, der am 16. März 2016 in
Drežnik Grad durchgeführt wurde.
Abbildung : Kisari Balla, Kriegskarten, 178 und 537 Nr. 278 (3) (Datierung auf
vor 1566 ; Zuweisung an Nicolò Angielini) ; Online-Digitalisat siehe oben S. 61 Anm.
186 (1) und oben S. 65 Anm 203 (2).
7. Đurđevac/St. Georgen/Szentgyörgyvár (südöstl. Koprivnica, Kroatien)
Überlieferung : ÖNB Cod. 8609 Han, fol. 18r oben (halbseitig) (1). – ÖNB Cod.
8607 Han, fol. 16r (2). – GLA Karlsruhe, fol. 31r Nr. 28 (3). – HStA Dresden Nr.
11, fol. 30r Nr. 25 (4). – HStA Dresden Nr. 6, fol. 22r (auf 22r nachträglich paginiert
mit 13) Nr. 21 (5). – Zum Vergleich heranzuziehen ist auch der einfache, kolorierte
Grundriss dieser Festung (S. GERGEN) in der Handschrift »Piante di fortezze d’Italia,
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Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Title
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Subtitle
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Authors
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 586
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499