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394 | Ferdinand Opll
24. Mukatschewe (Мукачеве)/Munkatsch/Munkács (die heute als Palanok bezeich-
nete Burg im Westteil von Mukatschewe, am Fluss Latorica im westukrainischen Ob-
last Transkarpatien, Ukraine)
Überlieferung : ÖNB Cod. 8609 Han, fol. 76v (1). – ÖNB Cod. 8607 Han, fol.
44r (2). – GLA Karlsruhe, fol. 62r Nr. 58 (3). – HStA Dresden Nr. 11, fol. 58r Nr. 52
(4). – HStA Dresden Nr. 6, fol. 72v (auf 72r [!] nachträglich paginiert mit 40) Nr. 48
(5). – Zum Vergleich heranzuziehen ist auch der in Rot, Schwarz und Gelb gehal-
tene, nach Nordosten ausgerichtete Grundriss dieser Festung (MONKAIZ [!]) in der
Handschrift »Piante di fortezze d’Italia, d’Ungheria, di Fiandra e di Francia« der Bay-
erischen Staatsbibliothek aus der Alten Hofbibliothek zu München, fol. 50r oben, mit
Maßstabsleiste und Richtungspfeil (http://codicon.digitale-sammlungen.de/Blatt_
bsb00019801,00104.html?prozent=1 /25.4.2014). – Zum Vergleich heranzuziehen
ist des Weiteren ein Grundriss im Kriegsarchiv Stockholm (Handritade kartverk Nr.
23/35), abgebildet bei Kisari Balla, Törökkori várrajzok Stockholmban, 97 Abb. 35,
der von Kisari Balla, ebd., 52, ins 17. Jahrhundert gesetzt wird, im Verzeichnis des
Stockholmer Kriegsarchivs (siehe oben S. 345) zu »1650 ?–1699 ?«.
Benennung : Die Benennung lautet auf Nrr. (1) bis (3) »MONKATSCH«, auf Nr. (4)
»MONKACZ« und auf Nr. (5) Moncaz.
Beschreibung : (1) kolorierter, nach Nordnordwesten orientierter Grundriss einer
mehrteiligen Befestigung auf einer plastisch dargestellten Anhöhe ; im Nordwesten
eine unregelmäßige ovale Anlage mit mehreren runden und eckigen Verstärkungen
und einigen projektierten Eckbastionen ; daran anschließend im Südosten eine re-
gelmäßige Festungsanlage mit gerade verlaufenden Mauern und vier Eckbastionen,
bei der eine Hälfte projektiert, aber noch nicht ausgebaut ist ; schwer zu deutende
Vorzeichnungen mit dünnem Bleistift ; weist eine Maßstabsleiste und Richtungspfeile
auf.
– (2) kolorierter Grundriss in grafisch besonders ausgefeilter Form ; sonst wie Nr.
(1).
– (3) kolorierter Grundriss ; wie Nr. (1).
– (4) kolorierter Grundriss, der sämtliche
Teile der Befestigung als ausgebaut darstellt ; keine Richtungspfeile ; sonst wie Nr.
(1). – (5) in Schwarzweiß gehaltener Grundriss ohne Darstellung des abfallenden
Geländes, wobei sämtliche Teile der Befestigung als ausgebaut dargestellt sind ; sonst
wie Nr. (1).
Historische Erläuterungen : Die in markanter Höhenlage gelegene, seit dem
14. Jahrhundert fassbare Burg dürfte nach dem Mongoleneinfall von 1241 entstanden
sein. Sie ist im Kontext der Darstellungen in den »Angielini«-Atlanten – gemeinsam
mit Satu Mare (S. 416 Nr. 35) – der am weitesten nach Osten zu gelegene Vorposten
der Grenzverteidigung und diente nicht zuletzt der Überwachung von überregionalen
Verbindungen in den russischen Raum. 1562 gelangte sie an die Adelsfamilie Perényi.
Da die Burg in unsere Grundrisse Eingang gefunden hat, muss sie auch das Interesse
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Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Title
- Wien als Festungsstadt im 16.Jahrhundert
- Subtitle
- Zum kartografischen Werk der Mailänder Familie Angielini
- Authors
- Ferdinand Opll
- Heike Krause
- Christoph Sonnlechner
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2017
- Language
- German
- License
- CC BY 4.0
- ISBN
- 978-3-205-20210-3
- Size
- 17.0 x 24.0 cm
- Pages
- 586
- Categories
- Geschichte Vor 1918
Table of contents
- Inhalt
- Einleitung 9
- Die Angielinis, ihr Werk und Wirken 10
- Wien als Festungsstadt 13
- Terminologie und Onomastik 14
- Internet 16
- Abbildungen 17
- Dank 17
- 1 Die Familie Angielini und ihr kartografisches Schaffen 21
- 1.1 Biografisches 21
- 1.2 Das beruflich-persönliche Umfeld der Angielinis 38
- 1.3 Das kartografische Werk der Familie Angielini 44
- 1.4 Die Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten in Wien, Dresden und Karlsruhe 51
- 1.5 Exkurs : Die in den fünf »Angielini«-Atlanten vorkommenden Wasserzeichen 52
- 1.6 Analyse und Autopsie der fünf »Angielini«-Atlanten 59
- 2 Der in den »Angielini«-Atlanten erfasste Raum 87
- 3 Der ungarische Raum und die Stadt Wien in frühen kartografischen Zeugnissen 101
- 4 Der frühneuzeitliche Festungsbau in Theorie und Praxis 127
- 5 Wien wird Festungsstadt – Der Ausbau nach der Belagerung von 1529 bis in die Mitte der 1560er Jahre 147
- 5.1 Die fortifikatorischen Folgen der Ersten Türkenbelagerung von Wien im Jahr 1529 147
- 5.2 Der Festungsbau aus umwelthistorischer Perspektive 197
- 6 Autopsie und Kontextualisierung der drei »Angielini«-Pläne von Wien 221
- 6.1 Das weitere Umfeld – eine Annäherung an die Stadt 221
- 6.2 Die unmittelbare Umgebung der Stadt 228
- 6.3 Die Befestigung 250
- 6.3.1 Bastei bei dem Burgtor 252
- 6.3.2 Bastei zwischen Burg- und Schottentor 255
- 6.3.3 Bastei beim Schottentor 258
- 6.3.4 Elendbastei 261
- 6.3.5 Arsenal und Reste der mittelalterlichen Stadtmauer 263
- 6.3.6 Neutorbastei 267
- 6.3.7 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Werdertor und Piattaforma samt neuer Kurtine 268
- 6.3.8 Piattaforma 268
- 6.3.9 Mittelalterliche Stadtmauer zwischen Piattaforma und Biberbastei 270
- 6.3.10 Biberbastei 272
- 6.3.11 Bastei bei den Predigern 274
- 6.3.12 Stubentor und angrenzende Kurtinen 277
- 6.3.13 Untere Paradeisbastei 278
- 6.3.14 Unteres Zeughaus auf der Seilerstätte 281
- 6.3.15 Obere Paradeisbastei 282
- 6.3.16 Bastei beim Kärntner Tor 286
- 6.3.17 Mittelalterliche Stadtmauer und sogenannter Augustinerturm 290
- 6.3.18 Stadtgraben 292
- 6.3.19 Resümee 293
- 6.4 Das Stadtinnere 294
- 7 Zusammenfassung und Summary 305
- 8 Tafeln 313
- 9 Anhang 325
- 9.1 Die mit dem kartografischen Schaffen der Familie Angielini in Verbindung stehenden kartografischen Darstellungen 325
- 9.2 Anzahl der in den »Angielini«-Atlanten enthaltenen Stadtpläne, Festungsgrundrisse und -schrägansichten 457
- 9.3 Reihenfolge der in den Überlieferungen der »Angielini«-Atlanten enthaltenen kartografischen Darstellungen 459
- 9.4 Konkordanz der in den Stadtplänen, Festungsgrundrissen und -schrägansichten der »Angielini«-Atlanten verwendeten Ortsnamen 462
- 9.5 Italienische Festungsbaumeister des 16. Jahrhunderts (bis ca. 1580) und ihre Einsatzgebiete im habsburgisch-osmanischen Grenzbereich 466
- 9.6 Festungsbautraktate des 15. und 16. Jahrhunderts und ihre Autoren 479
- 9.7 Chronologisches Verzeichnis der im Buch häufig verwendeten Wien-Pläne und Wien-Ansichten (15.‒18. Jahrhundert) 483
- 10 Glossar 494
- 11 Verzeichnisse 499