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30 2. STANDDERTECHNIK
Abbildung 2.17:Unterschiedliche Lastfälle der Schwingbeanspruchung nach [62].
imEinsatz desKonstruktionswerkstoffsKunststoff vor. Der Schadenseintritt bei dynamischer Belas-
tung tritt in der Regel bei sehr viel niedrigerer Beanspruchung ein, als dies bei statischer Belastung
der Fall ist [42]. AuchFaserverbundwerkstoffe und imSpeziellen die FKV sind hiervon betroffen.
Nach Flemming [62] wird das Ermüdungsverhalten von CFK durchWöhlerlinien bzw. den Einstu-
fenversuch beurteilt. Entscheidenden Einfluss auf die Widerstandsfähigkeit des Testobjekts hat die
Belastungsart, die durch denR-Faktor inGleichung 2.6 beschriebenwird [62].
R= σu
σo (2.6)
HierbeibezeichnenσuundσodieUnter-undOberspannungwährendderBelastung.WichtigeSchwing-
formen sindR = −1undR = 0, wobeiR = 0 eine Schwellbeanspruchungmit
σm= σo
2 (2.7)
ist [62]. Eine reine Wechselbeanspruchung wird mit R = −1 beschrieben, wobei σm = 0 ist. In
Abbildung 2.17 sind die vierArten von Schwingformen dargestellt. Die Schwingfestigkeit wird in der
Regel durch diemaximal ertragbare Spannung bei 106 Lastwechsel ermittelt und als Dauerfestigkeit
bezeichnet [62]. Die Erstellung derWöhlerlinien erfolgt nach DIN50100 [63]. In denmeisten Fällen
wird die Probe mit einer sinusförmigen Kraft-Zeit-Belastung beaufschlagt, die Mittelspannung σm
und dieAmplitude bleiben bis zumErreichen der definiertenLastwechsel oder demBruch derProbe
konstant [62]. Das Versagen durch dynamische Belastungen tritt durch Risse im FKV auf, welche
durchGefügeversetzungen ausgelöstwerden. EineVorhersage der ertragbarenLastwechsel und somit
der Lebensdauer von CFK-Bauteilen ist im Vergleich mit den dynamischen Verhalten metallischer
Werkstoffe nichtmöglich. Die genaueBeanspruchungsform, die zur Schädigung führt ist weniger gut
vorhersagbar. Der kritische Belastungsfall bei CFK-Laminaten wird durch dynamische Zug-Druck-
Belastungen mitR = −1 und σm = 0 erreicht. Nach Flemming [62] entstehen die Risse, die zum
Versagen führen, initiiert an lokalenDefekten imLaminat.Dies könnenPoren,Lunker,Delaminieren,
aber auch andere bei der Herstellung oder bei der Belastung entstehende Fehler sein. Diese Fehler
führen zu Spannungsüberhöhungen und somit zu einemkritischenRisswachstum.Laminatemitmul-
tiaxialemundbalanciertemAufbau zeichnen sich durch ein hohesMaß andynamischerBelastbarkeit
Induktionsfügen von thermoplastischen Faserverbundwerkstoffen
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungen XIV
- Symbolverzeichnis XVI
- 1 Einleitung 1
- 2 Stand derTechnik 11
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 2.1.1 Grundlagen undEinteilung derKunststoffe 11
- 2.1.2 Werkstoffeigenschaften vonThermoplasten 12
- 2.1.3 FaserverstärkteThermoplaste 16
- 2.1.4 Herstellverfahren vonHalbzeugen undBauteilenmit thermoplastischerMatrix 21
- 2.1.5 Konsolidierung vonThermoplasten 22
- 2.1.6 Betrachtung des Schmelzschweißprozesses bei Thermoplasten 23
- 2.1.7 Prüfmethoden 23
- 2.1.8 Ermüdungsverhalten 29
- 2.1.9 ThermischeKunststoffkennwerte 31
- 2.1.10 BildgebendeAnalyseverfahren 32
- 2.1.11 Schadensanalyse 33
- 2.2 Grundlagen der induktivenErwärmung 33
- 2.3 Erwärmung carbonfaserverstärkterKunststoffe 44
- 2.4 Schweißbarkeit 48
- 2.5 Modelle zurmathematischenBeschreibung 51
- 2.1 ThermoplastischeKunststoffe 11
- 3 Aufgabenstellung 53
- 4 Systemtechnik undVersuchsaufbau 55
- 5 Plastifizierung derMatrix 97
- 6 Rekonsolidierung und Schweißnahteigenschaften 151
- 7 FertigungstechnischeUmsetzung 171
- 8 Zusammenfassung 177
- Literaturverzeichnis 178
- Abbildungsverzeichnis 189
- Tabellenverzeichnis 197
- A Zeichnungen, Tabellen undErklärungen 199
- A.1 Werkstoffeigenschaften undDatenblätter 199
- A.2 Numerische Lösungsverfahren 213
- A.3 Datenblätter und Spezifikation derAnlagentechnik 215
- A.4 Berechnungen zu den Strömungszuständen in derKonsolidierungsrolle 224
- A.5 Komponenten undProgrammumgebung derVersuchs-anlage 231
- A.6 Optimierungsmethode 234
- A.7 Festigkeitsuntersuchung 245
- A.8 Prozessfenster 246
- A.9 Prozessfähigkeitsuntersuchung 247
- B Veröffentlichungen 249