Seite - 25 - in Die italienische Literatur in Österreich - Von den Anfängen bis 1797, Band I
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25Einführung
Ein wesentliches Ziel des vorliegenden Bandes ist darüber hinaus der möglichst voll-
ständige Nachweis der italienischen Drucke in Österreich, welche – wie aus dem
abschließenden Verzeichnis ersichtlich – eine bis dahin nur vermutete, aber nie
wirklich dokumentierte Anzahl von wenig mehr als 2.300 Eintragungen betragen.
Dabei stellt sich die Gattung des Librettos (in der Definition als Textbuch für Ver-
tonungen, von den Kleinformen wie Serenaden bis zu den fünfaktigen Opern) mit
etwas über 1.900 unterschiedlichen Drucken als die bei weitem überwiegende Form
heraus. In diesem Bereich gibt es auch eine rege Übersetzungstätigkeit, vor allem in
Form von Paralleldrucken für die Hofoper des 17. Jahrhunderts und in den synopti-
schen Ausgaben für die öffentlichen Theater des 18. Jahrhunderts.
Bis auf wenige Einzelstudien liegen bezüglich der Präsenz sowohl der im Land
produzierten als auch der importierten italienischen Literatur in den Bibliotheken
der österreichischen Monarchie noch zu wenige Forschungen vor, um ein befriedi-
gendes Bild von den Provenienzen der Bände und den Anschaffungsprozessen in-
nerhalb der Sammlungen haben zu können.
Die im Folgenden beschriebene italienische Literatur in Österreich ist mit den
ebenfalls dokumentierten Vorgängen der Produktion, Rezeption, Aufführung und
Übersetzung ohne Zweifel ein komplementärer Teil der gesamten italienischen Li-
teraturgeschichte. Es sollen mit den erreichten Ergebnissen die aus dem 19. Jahr-
hundert stammenden Vorstellungen von einer auf Staatsgebiete beschränkten Natio-
nalliteratur korrigiert und eines der wohl wichtigsten transkulturellen Phänomene in
Zentraleuropa dokumentiert werden. Jedes Bild von der deutschsprachigen Litera-
tur in Österreich muss ohne die italienische Tradition ebenso unvollständig bleiben
wie eine italienische Literaturgeschichte, welche diesen umfangreichsten Beitrag
außerhalb der Grenzen des heutigen Italien nicht in Betracht zieht.
Die italienische Literatur in Österreich
Von den Anfängen bis 1797, Band I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Titel
- Die italienische Literatur in Österreich
- Untertitel
- Von den Anfängen bis 1797
- Band
- I
- Autor
- Alfred Noe
- Verlag
- Böhlau Verlag
- Ort
- Wien
- Datum
- 2011
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-78730-3
- Abmessungen
- 17.0 x 24.0 cm
- Seiten
- 780
- Schlagwörter
- Italian Literature, Habsburg Monarchy, Libretto, Court Festivities
- Kategorien
- Geschichte Historische Aufzeichnungen
Inhaltsverzeichnis
- Einführung 9
- I. Der italienische Humanismus in Österreich 27
- II. Der Petrarkismus und die Akademiebewegung in Österreich 79
- II.1 Petrarkismus und protestantischer Adel 81
- II.2 Die Rezeption der Madrigalistik an den Höfen 87
- II.3 Barocke Akademien 92
- III. Die religiöse Literatur von der Gegenreformation zur katholischen Frühaufklärung 99
- III.1 Reformorden aus Italien und ihre Volksmissionen 101
- III.2 Die kontemplative Literatur für Laien 114
- III.3 Die katholische Frühaufklärung 127
- IV. Die italienische Improvisationskomödie 135
- V. Die literarische Selbstdarstellung des Kaiserhofes im Barock 199
- V.1 Die Bedeutung der Historiographie 208
- V.2 Die Funktion der kaiserlichen Hofdichter 214
- V.3 Geistliche Musikdramen und Oratorien 218
- V.4 Die Rezeption des italienischen Musiktheaters zu Beginn des 17. Jahrhunderts 263
- V.5 Serenaden, Kammerfeste und andere Kleinformen 274
- V.6 Ballette und Einleitungen zu Balletten 293
- V.7 Aufzüge und Rossballette 302
- V.8 Musikalische Feste 305
- V.9 Faschingsopern 314
- V.10 Opern zu Geburts- und Namenstagen im Kaiserhaus 334
- V.11 Opern zu Geburten im Kaiserhaus 369
- V.12 Hochzeitsopern 375
- VI. Die italienische Aufklärung in Österreich 385
- VII. Von der Spätaufklärung zur Frühromantik 490
- VIII. Die Verbreitung der italienischen Literatur 531
- IX. Verzeichnis der Drucke 549